Sanjūsangen-dō: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. November 2020, 23:01 Uhr
Themengruppe | Architektur (religiöse Gebäude, Anlagen, Details) |
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Name | Sanjūsangen-dō 三十三間堂 |
Funktion | Tempel (Buddhismus) |
Ort | Kyoto |
Sonstige Namen | Rengeō-in hon-dō 蓮華王院本堂 |
Gründung | Gegr. 1164 |
Gottheiten | Senju Kannon 千手観音 |
Bemerkung | Offizieller Name ist Rengeō-in hon-dō bekannt aber als Sanjūsangen-dō |
Geschichte
Sanjusangen-dō 三十三間堂 wurde 1164 auf Wunsch des Exkaisers Goshirakawa 後白河院 (1127-1192) mit privaten Mitteln von Taira no Kiyomori 平清盛 (1118-1181) errichtet und dem Tennō gewidmet. Der Bau dieses Tempels symbolisierte die damalige Macht des Goshirakawa, der abgedankter Tennō das (inoffizielle) Oberhaupt der Regierung darstellte. Die Einweihungsfeier fand am 7. Dezember 1164 statt und die Zeremonie, die einige Zeit später begann, wurde zu einer jährlichen Tradition, die es heute noch gibt. Der eigentliche Name dieses Tempels ist Rengeō-in 蓮華王院, wird aber Sanjūsangen-dō genannt, weil sich zwischen den Säulen in der Halle 33 Zwischenräume befinden. Der Name des Tempels kann sich auch auf die 33 Erscheinungsformen des Kannon im Lotos Sutra (jap. Hoke-kyo 法華経) erklärt werden. Sanjūsangen-dō wurde 1249 durch einen Großbrand bis auf wenige Buddha-Statuen durch Feuer schwer beschädigt und 1266 von Saga Tennō 嵯峨天皇 (1220-1272) in der heutigen Form wieder errichtet.
Gottheiten
Zu den insgesamt 1.032 Statuen die in dem Heiligtum Sanjūsangen-dō verehrt werden, gehört die Statue von Senju Kannon zazō 千手観音座像, die Hauptgottheit des Tempels, jeweils eine Statue von Fūjin 風神 und Raijin 雷神, 28 Statuen von Nijūhachi bushū 二十八部衆 und 1001 Statuen von Senju Kannon ritsuzō 千手観音立像, die dem Tempel seine einzigartigen Eigenschaften verleihen.
Senju Kannon
In der Halle (16 Meter hoch, 22 Meter breit und 120 Meter lang) befinden sich auf jeder Seite der Hauptstatue je 500 Senju Kannon 千手観音sowie eine weitere Statue, die sich hinter der Hauptstatue befindet, somit insgesamt 1.002 Senju Kannon Statuen.
Fūjin und Raijin
Fūjin 風神 (Windgott) und Raijin 雷神 (Donnergott) sind vergöttlichte Darstellungen der Naturphänomene Wind und Donner. Fūjin hat einen großen Sack auf den Schultern, der den Wind symbolisiert. Es wird angenommen, dass der Beutel mit Wind gefüllt ist und Fūjin ihn öffnet, um den Wind zu erzeugen. Raijin hat eine oder mehrere Trommeln. Dies liegt daran, dass der Trommelschlag den Klang des Donners symbolisiert. Die Statuen des Fūjin und Raijin im Sanjūsangen-dō sind die ältesten existierenden Darstellungen dieser Götter in Japan. Der Kontrast zwischen den beiden Statuen ist gut gelungen, wobei der starke Körperbau, die straffen Muskeln und dynamischen Körperbewegungen genau zum Ausdruck gebracht werden.
Nijūhachi bushū
Vor den Gruppenstatuen des Senju Kannon sind der sogenannten achtundzwanzig Gefolge, die als Nijūhachi bushū 二十八部衆 bezeichnet werden, aufgestellt. Im buddhistischen Glauben folgen die Nijū hachi bushū dem Senju Kannon und beschützen den Buddhismus und seine Anhänger. Es gibt insgesamt 28 Statuen, davon sind 24 vor dem Senju Kannon ritsuzō aufgereiht und die übrigen vier stehen um die Hauptstatue, um sie zu beschützen.
Rituale und Veranstaltungen
1. Januar | Shushōe 修正会 | Zu Beginn eines neuen Jahres wird diese Zeremonie abgehalten, um für Frieden und Glück der Menschen zu beten.Shushō 修正 bedeutet "buddhistische Messe", die zu Neujahr stattfindet.In Japan wird sie seit der Heian-Zeit weithin praktiziert. |
Quellen
- Toshihide Akamatsu, Uwayokote Masataka 上横手 雅敬 1961„Rengeō-in no rekishi.“ In: Misaki Gisen 三崎 義泉 (Hg.), Sanjūsangendō. Tokyo: Sanjūsangen-dō Hōsan Kai 1961, S. 3-29.
- Motoo Endō 2019Goshirakawa Jōkō, chūsei o maneita kimyō na anshu. Tokyo: Yamakawa Shuppan 2019.
- Motohisa Yasuda 1986Goshirakawa Jōkō. Tokyo: Yoshikawa Kōbun Kan 吉川弘文館 1986.