Urashima Tarō: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Das Tango fudoki 丹後国風土記 ist eine Chronik der Provinz Tango 丹後, dessen Manuskript nicht erhalten geblieben ist. Es findet sich aber in Auszügen im Shaku nihongi 釈日本紀 (1274–1301) von Urabe Kanekata wieder. Der darin enthaltene Text den Tango fudoki stammt aber vermutlich aus der Nara-Zeit (710-794). Der Eintrag zur Geschichte um Urashima Tarō stammt aus Buch 12 des Shaku nihongi. Eine deutsche Übersetzung liegt von Karl Florenz vor (Florenz 1901:293-299). | ||
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+ | Die Geschichte aus der Zeit von Yūryaku-tennō (457-479 u.Z.) handelt von Mikaha no Tsutsukaha no Shimako (Inselkind) aus dem Dorf Tsutsukaha im Gau Heki im Distrikt Yosa (Urahn von Kusakabe no obita), auch bekannt als Urashima no Ko. | ||
+ | Shimako angelt eine fünffarbige Schildkröte, die sich in ein hübsches Mädchen verwandelt. Sie war Shimako sehr zugetan und brachte ihn an eine Insel in der Mitte des Meeres im Land der Seligen, deren Boden aus Perlen bestand und wo hohe Paläste glänzten. | ||
+ | Einige Jungen sagten zu Shimako, dass er der Gemahl von Prinzessin Schildkröte sei. Nach einem Festessen im Palast, bei dem er die Eltern und Geschwister der Prinzessin traf, lebten sie als Paar in der Residenz der Seeligen. | ||
+ | Nach drei Jahren sehnte sich Shimako nach seiner Heimat und seinen Eltern. Die Prinzessin wehklagte und ließ ihn schließlich nach Hause zurückkehren. Sie gab ihm ein Perlenkammkästchen mit dem Hinweis, dass er nicht hineinsehen dürfe, wolle er sie wiedersehen. | ||
+ | In seiner Heimat angekommen konnte er sein Haus nicht finden. Dorfbewohner sagten ihm, dass vor über dreihundert Jahren ein Mann names Urashimako von Mizunoe gelebt habe. | ||
+ | Traurig darüber, seine Eltern nicht wiedersehen zu können, vergaß er das Gelöbnis der Göttin und öffnete das Kästchen. Etwas duftendes kam heraus und schwebte gegen den blauen Himmel, worauf er erkannte, dass er seine Geliebte nicht mehr wieder treffen könne. | ||
+ | Er beklagte seinen Liebeskummer mit einem Lied an die Göttin, welche dieses erwiderte und ihn bat, sie nicht zu vergessen. | ||
+ | Später sangen die Leute über ihn, dass er die Göttin wieder gesehen hätte, hätte er das Perlenkammkästchen nicht geöffnet. So aber schwebte eine Wolke ins Land der Seligen. | ||
+ | |quelle = Zusammengefasst nach Florenz 1901, S. 293-299. | ||
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== Otogi-zōshi == | == Otogi-zōshi == |
Version vom 21. April 2019, 17:30 Uhr
Die Legende von Urashima Tarō 浦島 太郎 ist eine bekannteste japanische Sage, die bereits seit den ersten japanischen Schriftwerken aus dem 8. Jahrhundert überliefert ist. Sie handelt von einem Jungen, der von einer Schildkröte zum Drachenpalast am Meeresgrund gebracht wird, wo er auf den Meeresgott Watatsumi trifft. Tarō wird mit deren Tochter vermählt und bekommt von dieser eine wunderschöne Schachtel, die er aber nie öffnen sollte. Nach Tarōs Rückkehr findet er in heraus, dass während seiner Zeit beim Drachenpalast dreihundert Jahre vergangen sind. Er entschließt sich die Schachtel zu öffnen, woraufhin er sich in einen alten Greis verwandelt und letztendlich verstirbt.
Nihon Shoki
Ein kurzer Eintrag im Nihon Shoki schreibt diese Geschichte einem Fischer von Tsutsukawa 管川 aus Yosa 餘社郡 in der Provinz Tamba 丹波國 zu, der als Kind von Urashima aus Mizunoe 水江 erwähnt wird. In dieser Version begegnet Tarō eine große Schildkröte, welche sich in eine Frau verwandelt. Er verliebt sich, nimmt sie zur Frau und sie begeben sich ins Meer. Es folgt ein Version, dass sich die Geschichte aus einem anderen Buch ist (Aston 1972:368).
Es bleibt unklar, um welches Buch es sich hier genau handelt. Zwei weitere Versionen aus dieser Zeit kommen sowohl im Man'yōshū als auch im Tango Fudoki vor. Auch der Eintrage von Bergglück und Meerglück aus dem Kojiki wird teilweise mit dieser Mythe verbunden (Florenz 1906:362).
Man'yōshū
Das Gedicht befindet sich in Buch 9 des Man'yōshū und besteht aus einem langen (93 Zeilen) und einem kurzen Lied (5 Zeilen) mit den durchlaufenden Nummern 1740 und 1741 (Nr. 77/78 in Buch 9). Es Gedicht bietet somit eine einiges ausführlichere Erzählung. Es existieren einige englische Übersetzungen (Pierson 1956:85-94, Nippon Gakujutsu Shinkōkai 1965:216-218, Honda 1967:144, Suga 1991:103-105). Das Gedicht beginnt damit, dass sich der Ich-Erzähler am Strand von Suminoe and die Geschichte vom jungen Urashima von Mizunoe erinnert. Auffällig ist, dass Tarō hier direkt beim mit seinem Boot auf die Tochter des Meeresgottes trifft und keine Schildkröte vorkommt. Nachdem sich die beiden vermählen, begeben sie sich ins ewige Land. Dort befindet sich der Drachenpalast, in dem sie viele Jahre lebten ohne zu altern. Als Tarō seine Eltern sehen wollte, gab sie ihm ein Schmuckkästchen, das er nicht öffnen sollte. Er erreichte den Strand in Suminoe 墨吉, konnte aber sein Zuhause nicht finden. Weil er dachte, das Kästchen würde ihm sein Zuhause eigen, öffnete er dieses. Daraufhin strömte weißer Rauch heraus und Tarō begann zu altern, bis er schließlich verstarb. Daraufhin sieht der Ich-Erzähler das alte Haus von Urashima von Mizunoe. Im folgenden kurzen Lied wird auf seine dumme Entscheidung hingewiesen, hätte er doch für immer im ewigen Land leben können.
Tango Fudoki
Das Tango fudoki 丹後国風土記 ist eine Chronik der Provinz Tango 丹後, dessen Manuskript nicht erhalten geblieben ist. Es findet sich aber in Auszügen im Shaku nihongi 釈日本紀 (1274–1301) von Urabe Kanekata wieder. Der darin enthaltene Text den Tango fudoki stammt aber vermutlich aus der Nara-Zeit (710-794). Der Eintrag zur Geschichte um Urashima Tarō stammt aus Buch 12 des Shaku nihongi. Eine deutsche Übersetzung liegt von Karl Florenz vor (Florenz 1901:293-299).
Die Geschichte aus der Zeit von Yūryaku-tennō (457-479 u.Z.) handelt von Mikaha no Tsutsukaha no Shimako (Inselkind) aus dem Dorf Tsutsukaha im Gau Heki im Distrikt Yosa (Urahn von Kusakabe no obita), auch bekannt als Urashima no Ko. Shimako angelt eine fünffarbige Schildkröte, die sich in ein hübsches Mädchen verwandelt. Sie war Shimako sehr zugetan und brachte ihn an eine Insel in der Mitte des Meeres im Land der Seligen, deren Boden aus Perlen bestand und wo hohe Paläste glänzten. Einige Jungen sagten zu Shimako, dass er der Gemahl von Prinzessin Schildkröte sei. Nach einem Festessen im Palast, bei dem er die Eltern und Geschwister der Prinzessin traf, lebten sie als Paar in der Residenz der Seeligen. Nach drei Jahren sehnte sich Shimako nach seiner Heimat und seinen Eltern. Die Prinzessin wehklagte und ließ ihn schließlich nach Hause zurückkehren. Sie gab ihm ein Perlenkammkästchen mit dem Hinweis, dass er nicht hineinsehen dürfe, wolle er sie wiedersehen. In seiner Heimat angekommen konnte er sein Haus nicht finden. Dorfbewohner sagten ihm, dass vor über dreihundert Jahren ein Mann names Urashimako von Mizunoe gelebt habe. Traurig darüber, seine Eltern nicht wiedersehen zu können, vergaß er das Gelöbnis der Göttin und öffnete das Kästchen. Etwas duftendes kam heraus und schwebte gegen den blauen Himmel, worauf er erkannte, dass er seine Geliebte nicht mehr wieder treffen könne. Er beklagte seinen Liebeskummer mit einem Lied an die Göttin, welche dieses erwiderte und ihn bat, sie nicht zu vergessen. Später sangen die Leute über ihn, dass er die Göttin wieder gesehen hätte, hätte er das Perlenkammkästchen nicht geöffnet. So aber schwebte eine Wolke ins Land der Seligen.