Exzerpt:Miyata Na 2012: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 13: Zeile 13:
  
 
Als seine Lehrer werden im ''Konjaku monogatarishū'' 今昔物語集 Kamo no Tadayuki 賀茂忠行 und in der Schrift ''Zoku kojidan'' 続古事談 Tadayukis Sohn, Kamo no Yasunori 賀茂保憲 genannt. Seimei wurde von Yasunori die Amtspflicht für Astronomie als Familiengewerbe zugeteilt. Im Alter von 47 Jahren bis zu seinem Tod mit 85 Jahren nahm Seimei zahlreiche wichtige Positionen bei Hof ein.
 
Als seine Lehrer werden im ''Konjaku monogatarishū'' 今昔物語集 Kamo no Tadayuki 賀茂忠行 und in der Schrift ''Zoku kojidan'' 続古事談 Tadayukis Sohn, Kamo no Yasunori 賀茂保憲 genannt. Seimei wurde von Yasunori die Amtspflicht für Astronomie als Familiengewerbe zugeteilt. Im Alter von 47 Jahren bis zu seinem Tod mit 85 Jahren nahm Seimei zahlreiche wichtige Positionen bei Hof ein.
 +
 +
Zu seinen Aufgaben zählten, soweit man den historischen Quellen vertrauen kann, hauptsächlich das Wahrsagen über verschiedenste ungewöhnliche Erscheinungen wie Krankheiten, die Organisation und Abhaltung von Zeremonien und Festen sowie die Auswahl der Tage zur Durchführung dieser offiziellen Riten und Veranstaltungen. Besonders gerühmt wurde seine Methode, sich bei Prophezeiungen des Divinationsinstrumentes „rikujin-shikiban“ 六壬式盤 zu bedienen. Seimei war ebenfalls dafür bekannt, dass er häufig das Taizanfukun-Fest 泰山府君祭 leitete, das man üblicherweise zum Zweck der Verlängerung des Lebens sowie zur Heilung von Krankheiten durchführte (Miyata 2012, S.122-123).

Version vom 29. März 2019, 17:22 Uhr

Exzerpiertes Werk:

Nana Miyata 2012
„Die Hintergründe der Legendenbildung über Abe no Seimei, dem namhaftesten Divinationsmeister der Heian-Zeit.“ In: Triplett Katja (Hg.), Religiöse Tradierung in Japan. Halle an der Saale: Universitätsverlag Halle-Wittenberg 2012, S. 119-146. (Exzerpt.)

In ihrem Artikel beschäftigt sich die Autorin Nana Miyata mit der Legendenbildung um Abe no Seimei, welche bereits zur Heian-Zeit einsetzte und auch währende der folgenden Jahrhunderte nicht abriss. Miyatas Anliegen ist es herauszufinden, welche Ursachen und Eigenheiten dazu geführt haben, dass derartig nachhaltige Legenden über Seimei entstehen konnten. Zu diesem Zweck zeichnet Miyata zunächst das belegbare Leben von Seimei, dann den Verlauf der Legendenbildung über ihn nach. Dabei untersucht sie auch die Hintergründe für sein Charisma, das Seimei zu einer solch prominenten Figur hatte werden lassen.

Die Autorin

Nana Miyata absolvierte 2003 den BA in Liberal Arts an der International Christian University in Tokyo. Anschließend schloss sie 2007 den MA im Fach Japanologie (HF), Sinologie und Vgl. Religionswissenschaft (NF) an der Universität Bonn ab. Miyata promovierte im Jahr 2012 an derselben Universität im Fach Japanologie. Des weiteren war die Autorin an der Konzeption und Durchführung der Ausstellung „150 Jahre deutsch-japanische Beziehungen“ beteiligt, die vom Auswärtigen Amt zum Jubiläum der diplomatischen Beziehungen im Jahr 2011 initiiert wurde. Sie war auch Forschungsstipendiatin der Fritz Thyssen Stiftung von 2011 bis 2012. Miyata verfolgte im Jahr 2015 ein weiteres Studium (MSc) im Bereich der Sozialwissenschaften an der Universität Edinburgh. Von 2012 bis 2018 war sie außerdem, mit Unterbrechungen, als Gastwissenschaftlerin im INZ der ÖAW in Wien tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: Diplomatische und Kulturelle Beziehung zwischen Europa und Japan (mit Schwerpunkt auf Österreich und Deutschland), Geistesgeschichte und Japan bezogene Quellenforschung in deutscher Sprache.

Kurzexzerpt des Inhalts

Das Leben des Abe no Seimei lässt sich laut Miyata anhand der von Tōin Kinsada 洞院公定 (1340– 1399) in der Muromachi-Zeit herausgegebenen Stammtafelsammlung Sonpi bunmyaku 尊卑文脉 belegen, da die Stammtafeln Seimeis Lebensdaten 921 (Engi 21) bis 1005 (Kankō 2) getreulich abdecken. Auch anhand anderer historischer Quellen, hauptsächlich Tagebüchern von seinerzeit einflussreichen Personen sind sichere Daten zum Leben und der Karriere von Seimei überliefert. Letztere hat im Alter von 40 Jahren erstaunlich spät begonnen, was Miyata auf Seimeis eher niedrige Familienabstammung zurückführt (Miyata 2012, S. 120-121).

Als seine Lehrer werden im Konjaku monogatarishū 今昔物語集 Kamo no Tadayuki 賀茂忠行 und in der Schrift Zoku kojidan 続古事談 Tadayukis Sohn, Kamo no Yasunori 賀茂保憲 genannt. Seimei wurde von Yasunori die Amtspflicht für Astronomie als Familiengewerbe zugeteilt. Im Alter von 47 Jahren bis zu seinem Tod mit 85 Jahren nahm Seimei zahlreiche wichtige Positionen bei Hof ein.

Zu seinen Aufgaben zählten, soweit man den historischen Quellen vertrauen kann, hauptsächlich das Wahrsagen über verschiedenste ungewöhnliche Erscheinungen wie Krankheiten, die Organisation und Abhaltung von Zeremonien und Festen sowie die Auswahl der Tage zur Durchführung dieser offiziellen Riten und Veranstaltungen. Besonders gerühmt wurde seine Methode, sich bei Prophezeiungen des Divinationsinstrumentes „rikujin-shikiban“ 六壬式盤 zu bedienen. Seimei war ebenfalls dafür bekannt, dass er häufig das Taizanfukun-Fest 泰山府君祭 leitete, das man üblicherweise zum Zweck der Verlängerung des Lebens sowie zur Heilung von Krankheiten durchführte (Miyata 2012, S.122-123).