Kumano sankei mandara: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Oktober 2012, 13:04 Uhr

Kumano kanshin jikkai mandara, 17. Jh.

Kumano Herzschau der Zehn Welten Mandala (Kumano kanshin jikkai mandara 熊野観心十界曼荼羅), gehört zur Kategorie der sankei mandara 参詣曼荼羅.

Bildinhalt

Das kumano kanshin jikkai mandara ist eine Abbildung der Lebensabschnitte und der zehn Bereiche der Wiedergeburt. Der obere Bereich des Bildes enthält eine Brücke, auf der sowohl Männer als auch Frauen in den jeweiligen Lebensabschnitten dargestellt werden, von der Geburt bis zum Tod. Das übrige mandara stellt die vier Erlösungs- und sechs Wiedergeburtswelten dar, die um das Schriftzeichen „Herz“ (心) angeordnet sind und mit diesem durch rote Linien verbunden sind. Der Gedanke des sogenannten jikkai gogu wurde besonders von der Tendai-Schule stark geprägt; Er besagt, dass jede der zehn Welten in den jeweils anderen neun ebenfalls existiere, jedoch im Endeffekt alle nur Illusionen seien. Die meisten der Darstellungen betreffen die buddhistischen Höllen, wie das Enma-Gericht, die Waagen, auf denen das Karma gewogen wird, oder der Spiegel, in dem die früheren Taten eines Menschen reflektiert werden. Auch sieht man verschiedene Monster, die die Menschen foltern und quälen, wie im großen See des Feuers, wo sie gekocht werden, oder am großen Schwertberg, den sie überqueren müssen. Auch die Höllen speziell für Frauen, wie die der zeugungsunfähigen Frauen (umazume jigoku), die Bambussprossen mit Hilfe von Kerzendocht ernten müssen, oder die Blutteich-Hölle, der Frauen laut der Sutra ketsubon kyō aus biologischen Gründen nicht entkommen können, werden abgebildet. Alle ‚Eingänge‘ zu den verschiedenen Höllen sind durch torii gekennzeichnet.

Mokuren, ein Schüler Buddhas, der seine Mutter aus der Hölle gerettet haben soll, spielt in diesem mandara ebenfalls eine wichtige Rolle: entlang der vertikalen und horizontalen Achsen des Bildes sollen die Stationen der Erzählung von Mokuren abgebildet sein, während in der Mitte, wo sich die Achsen treffen, die Erlösung aus diesen Höllen befindet: der Bodhisattva Jizō, der sich aufgrund seines besonderen Verhältnisses zu Kindern in der Vorhölle der Kinder aufhält.

Quellen

  • Susanne Formanek 2006
    „Gewalt diesseits und jenseits: Zur Entwicklung der buddhistischen Höllenvorstellungen in Japan.“ Buddhismus in Geschichte und Gegenwart. (Vortragsmanuskript, Bd. 10.) Universität Hamburg: Asien-Afrika-Institut, Abteilung für Kultur und Geschichte Indiens und Tibets 2006.
  • Max D. Moerman 2005
    Localizing paradise: Kumano pilgrimage and the religious landscape of premodern Japan. Harvard: Harvard University Press 2005.
  • Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).