Seuchengötter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. November 2011, 12:50 Uhr
Ekijin 疫神 (Seuchengötter) sind feindselige kami 神, die Krankheiten und Seuchen verursachen. Ihr Charakter ist allerdings ambivalent. Genauso wie sie Krankheiten verursachen können, können sie auch dagegen schützen[1].
Als Beispiel sei folgende Geschichte genannt:
- Eines Tages machte sich eine Himmlische Gottheit auf eine lange Reise von 80.000 li zum Hof der Tochter des Drachenkönigs des Südmeers. Auf dem Weg müde geworden suchte die Himmlische Gottheit eine Unterkunft, wo sie sich ausruhen könnte. Schließlich traf sie auf zwei Brüder, einen reichen jüngeren namens Shōrai Kotan und einen armen älteren Namens Shōrai Somin. Der jüngere Bruder verwehrte der Himmlischen Gottheit das Einkehren, der ältere jedoch, obwohl sehr arm, war überaus gastfreundlich; er nahm den müden Reisenden auf und teilte was er hatte mit seinem Gast. Bevor sie ihre Reise fortsetzte erwiderte die Himmlische Gottheit die Freundlichkeit seines Gastgebers indem er dessen Tochter einen Kranz aus geflochtenem Elefantengras schenkte, den sie, wie er sagte, um ihre Hüfte tragen sollte, wann immer eine Seuche ihr Land plagte. Indem sie den Kranz trug und sich als Nachkomme von Shōrai Somin zu erkennen gab würde sie und alle ihre Nachkommen, die es ihr gleich tun würden, vor der Krankheit geschützt sein.
- Die Himmlische Gottheit setzte ihre Reise fort und erreichte schließlich den Palast des Drachenkönigs. Dort ehelichte er die schöne Tochter des Drachenkönigs und während der nächsten zwanzig Jahre zeugten er und seine Königin acht Kinder und scharten ein Gefolge von 84.645 dienenden Gottheiten um sich. Schließlich verließ die Himmlische Gottheit, begleitet von seiner Familie und dem großen Gefolge den Palast des Drachenkönigs und reiste zurück zur Heimat von Shōrai Kotan und Shōrai Somin, welcher bereits gestorben war. Bei ihrer Ankunft zerstörte die Himmlische Gottheit mit der Hilfe ihrer Kinder und ihrem Gefolge alle Einwohner dieses Landes, mit Ausnahme der Tochter von Shōrai Somin und ihrer Nachkommen.[2]
Anmerkungen
Literatur
Neil McMullin 1988
„On placating the gods and pacifying the populace: The case of the Gion "Goryō" cult.“ History of Religions 27/3 (1988), S. 270 - 293. (Exzerpt.)