Maneki-neko: Unterschied zwischen den Versionen
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Bei Maneki-neko 招き猫 handelt es sich um eine als Glücksbringer (''engimono'' 縁起物)betrachtete Katzenfigur, die ursprünglich im Seidenbau eingesetzt wurde. Dies lässt sich auf die Rolle der Katze als Mäuse- und Rattenfänger zurückführen, da es hieß, dass die Mäuse Seidenraupen fressen. Im Laufe der Zeit wurden Maneki-neko durch den Rückgang des Seidenbaus allgemein als Glücksbringer im Handel eingesetzt. Charakteristisch für Maneki-neko ist das Sitzen der Katze auf den Hinterpfoten und das Heben von einer oder beider Vorderpfoten; es gibt zahlreiche Variationen in diversen Farben und mit unterschiedlichen Gegenständen. | Bei Maneki-neko 招き猫 handelt es sich um eine als Glücksbringer (''engimono'' 縁起物)betrachtete Katzenfigur, die ursprünglich im Seidenbau eingesetzt wurde. Dies lässt sich auf die Rolle der Katze als Mäuse- und Rattenfänger zurückführen, da es hieß, dass die Mäuse Seidenraupen fressen. Im Laufe der Zeit wurden Maneki-neko durch den Rückgang des Seidenbaus allgemein als Glücksbringer im Handel eingesetzt. Charakteristisch für Maneki-neko ist das Sitzen der Katze auf den Hinterpfoten und das Heben von einer oder beider Vorderpfoten; es gibt zahlreiche Variationen in diversen Farben und mit unterschiedlichen Gegenständen. | ||
Über die Entstehung der Maneki-neko existieren zahlreiche Geschichten und Legenden, häufig wird die Vorlauge dafür jedoch einer Katze des Gōtoku Tempels (gōtoku-ji 豪徳寺)zugeschrieben. Hierzu gibt es ebenfalls unterschiedliche Versionen, wobei meist Adelige, Krieger oder Mönche von einer Katze in den Tempel "hereingewunken" werden. In einer Erzählung heißt es beispielsweise, dass der Daimyō Ii Naotaka 井伊直孝 auf der Suche nach Unterkunft vor dem Regen von einer Katze in den Tempel gelockt wird, woraufhin auf die Stelle, an der er zuvor gestanden hatte, plötzlich ein riesiger Baum stürzt. Gerührt darüber, dass die Katze sein Leben gerettet hat, ernennt der Daimyō den gōtoku-ji schließlich zum Familientempel des Ii-Clans. | Über die Entstehung der Maneki-neko existieren zahlreiche Geschichten und Legenden, häufig wird die Vorlauge dafür jedoch einer Katze des Gōtoku Tempels (gōtoku-ji 豪徳寺)zugeschrieben. Hierzu gibt es ebenfalls unterschiedliche Versionen, wobei meist Adelige, Krieger oder Mönche von einer Katze in den Tempel "hereingewunken" werden. In einer Erzählung heißt es beispielsweise, dass der Daimyō Ii Naotaka 井伊直孝 auf der Suche nach Unterkunft vor dem Regen von einer Katze in den Tempel gelockt wird, woraufhin auf die Stelle, an der er zuvor gestanden hatte, plötzlich ein riesiger Baum stürzt. Gerührt darüber, dass die Katze sein Leben gerettet hat, ernennt der Daimyō den gōtoku-ji schließlich zum Familientempel des Ii-Clans. |
Version vom 28. Dezember 2013, 19:18 Uhr
Allgemeines
Bei Maneki-neko 招き猫 handelt es sich um eine als Glücksbringer (engimono 縁起物)betrachtete Katzenfigur, die ursprünglich im Seidenbau eingesetzt wurde. Dies lässt sich auf die Rolle der Katze als Mäuse- und Rattenfänger zurückführen, da es hieß, dass die Mäuse Seidenraupen fressen. Im Laufe der Zeit wurden Maneki-neko durch den Rückgang des Seidenbaus allgemein als Glücksbringer im Handel eingesetzt. Charakteristisch für Maneki-neko ist das Sitzen der Katze auf den Hinterpfoten und das Heben von einer oder beider Vorderpfoten; es gibt zahlreiche Variationen in diversen Farben und mit unterschiedlichen Gegenständen. Über die Entstehung der Maneki-neko existieren zahlreiche Geschichten und Legenden, häufig wird die Vorlauge dafür jedoch einer Katze des Gōtoku Tempels (gōtoku-ji 豪徳寺)zugeschrieben. Hierzu gibt es ebenfalls unterschiedliche Versionen, wobei meist Adelige, Krieger oder Mönche von einer Katze in den Tempel "hereingewunken" werden. In einer Erzählung heißt es beispielsweise, dass der Daimyō Ii Naotaka 井伊直孝 auf der Suche nach Unterkunft vor dem Regen von einer Katze in den Tempel gelockt wird, woraufhin auf die Stelle, an der er zuvor gestanden hatte, plötzlich ein riesiger Baum stürzt. Gerührt darüber, dass die Katze sein Leben gerettet hat, ernennt der Daimyō den gōtoku-ji schließlich zum Familientempel des Ii-Clans.
Haltung der Pfote
Katzen mit gehobener rechter Pfote werden häufig als Männchen angesehen; sie sollen Geld anziehen. Maneki-neko, die die linke Pfote heben, stellen Weibchen dar und dienen dazu, Kunden anzulocken.
Höhe der Pfote
Je nach Figur hält die Katze die Pfote unterschiedlich hoch, beispielsweise bis zum Ohr oder über den Kopf hinaus. Dabei wird davon ausgegangen, dass, je höher die Pfote hochgehoben wird, desto wirkungsvoller der Glücksbringer sein soll(eine weiter ausgestreckte Pfote zieht selbst entferntes Glück heran).
Farbe des Fells
Dreifärbig
Die häufigste Variante unter den Maneki-neko. In der Regel eine weiße Katze mit schwarzen und braunen Flecken. Solche dreifarbigen Männchen wurden aufgrund ihrer Seltenheit als Glücksbringer wertgeschätzt, weshalb sie auch heute häufig als maneki nekoanzutreffen sind.
Schwarz
Schwarze Maneki-neko sollen vor Krankheiten und Unheil schützen. In Kyoto heißt es, dass schwarze Katzen Kunden anlocken.
Rot
Von der Farbe Rot heißt es, dass sie vom Pockengott gemieden wird, weshalb rote Maneki-neko vor allem vor Pocken und Masern schützen sollen. Im weiteren Sinn gelten rote Maneki-neko ebenfalls als Glücksbringer für gute Gesundheit.
andere Farben
Von goldenen Maneki-neko heißt es, dass sie Geld anlocken. Rosarote Maneki-neko hingegen werden als Glücksbringer in Liebesangelegenheiten eingesetzt.
Objekte
Halsband und Schelle
In der Edo-Periode war es üblich, Katzen Halsbänder bzw. Schellen umzuhängen. Zu damaligen Zeiten wurde das Halten von Katzen als Luxus angesehen, weshalb man sie an einem Seil hielt, damit sie nicht weglaufen konnten. Zusätzlich hängte man ihnen auch Schellen um, um zu hören, wo sie sich gerade befinden.
koban Münze
Es wird vermutet, dass das Tragen der koban Münzen erst ein Charakteristikum von Maneki-neko in letzter Zeit ist. Zwischen den Münzen und Glücksbringern im Allgemeinen besteht eine offensichtliche Verbindung: In der Edo-Periode gab es Tonfiguren von Füchsen oder Mäusen auf koban; Maneki-neko auf Münzen gab es jedoch auch vereinzelt. Schließlich kam es dazu, dass die Katzen die Münzen halten, auf denen sie ursprünglich saßen. Eine weitere Theorie der Lucky Cat Association (nippon maneki neko kurabu 日本招猫倶楽部) besagt, dass sich die Münze aus der goldenen Schelle am Halsband der Katze entwickelt haben könnte. Beispielsweise gibt es alte Darstellungen von Maneki-neko, an deren Halsbänder eine Goldmünze anstatt einer Schelle befestigt ist. Auch auf den Lätzchen mancher Maneki-neko, auf denen glücksbringende Bilder angebracht sind, inkludieren Abbildungen von koban.
Weitere Varianten
Tama
Die dreifarbige Katze Tama gilt als lebendige Maneki-neko. Sie wird am Bahnhof der Stadt Kishi, Präfektur Wakayama, als Bahnhofsvorsteherin eingesetzt, um Fahrgäste anzulocken. Aufgrund der großen Beliebtheit Tamas werden inzwischen auch limitierte Tama-maneki-neko Figuren zum Verkauf angeboten.
Dollarcat
Es gibt auch die sogenannte „Dollarcat“ (dorukyatto ドルキャット), eine Katze mit blauen Augen, die in der Pfote einer Münze mit einem Dollarzeichen hält. Anders als die typische Maneki-neko, bei der die Innenseite der Pfote sichtbar ist, winkt die „Dollarkatze“ auf „westliche Art“ mit der Pfoteninnenseite zu sich hin.
Quellen
http://homepage1.nifty.com/manekinekoclub/kenkyu/chisiki.html, 22.12.2013 http://homepage1.nifty.com/manekinekoclub/kenkyu/keizu/keizu_index.html, 28. 12.2013