Dämonen des Hermogenes: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Motiv illustriert ein Motiv, das auch im [[Buddhismus]] häufig anzutreffen ist: Dämonen oder ähnliche finstere Mächte lassen sich unter Umständen für die gute Sache des Glaubens einsetzen oder gar bekehren. Diesem Motiv liegt offensichtlich der Gedanke zugrunde, dass Dämonen nicht grundsätzlich böse sind. Sofern die Dämonen für fremde Götter stehen, ergibt sich daraus, dass auch fremde Götter für die eigene Religion nutzbar gemacht werden können. Der hier dargestellte Mechanismus ist somit Teil einer [[Inklusivismus|inklusivistischen]] Missionierungsstrategie. | Das Motiv illustriert ein Motiv, das auch im [[Buddhismus]] häufig anzutreffen ist: Dämonen oder ähnliche finstere Mächte lassen sich unter Umständen für die gute Sache des Glaubens einsetzen oder gar bekehren. Diesem Motiv liegt offensichtlich der Gedanke zugrunde, dass Dämonen nicht grundsätzlich böse sind. Sofern die Dämonen für fremde Götter stehen, ergibt sich daraus, dass auch fremde Götter für die eigene Religion nutzbar gemacht werden können. Der hier dargestellte Mechanismus ist somit Teil einer [[Inklusivismus|inklusivistischen]] Missionierungsstrategie. | ||
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Version vom 22. Januar 2013, 16:32 Uhr
Hermogenes ist ein Antagonist des Heiligen Jakobus des Älteren in der christlichen Apostelgeschichte. Laut der Legenda aurea des Dominkaners Jacobus de Voragine (um 1230–1298) war Hermogenes ein Zauberer, der Dämonen gegen Jakobus ausschickte, doch Jakobus war Dank seines Glaubens in der Lage, die Dämonen auf seine Seite zu bringen und gegen Hermogenes einzusetzen. Schlussendlich gelang es Jakobus auf diese Weise, nicht nur die Dämonen, sondern auch Hermogenes zu seinen Anhängern zu machen.
Die Szene stellt ein häufiges Motiv der christlichen Ikonographie des Mittelalters dar. [1] Folgende Beispiele stammen aus dem Flügelaltar der Jacobi-Kirche in Göttingen („Werktagsseite“, 1402).
Inklusivismus
Das Motiv illustriert ein Motiv, das auch im Buddhismus häufig anzutreffen ist: Dämonen oder ähnliche finstere Mächte lassen sich unter Umständen für die gute Sache des Glaubens einsetzen oder gar bekehren. Diesem Motiv liegt offensichtlich der Gedanke zugrunde, dass Dämonen nicht grundsätzlich böse sind. Sofern die Dämonen für fremde Götter stehen, ergibt sich daraus, dass auch fremde Götter für die eigene Religion nutzbar gemacht werden können. Der hier dargestellte Mechanismus ist somit Teil einer inklusivistischen Missionierungsstrategie.
Verweise
Anmerkungen
- ↑ Micheal Wolfson (2002), „Der Flügelaltar der St. Jacobi-Kirche in Göttingen.“ In Tiedemann 2002:46.
Quellen
- Dirk Tiedemann 2002Im Inneren das Gold des Himmels: Der Flügelaltar der Göttinger St. Jacobi-Kirche. Göttingen: Satzwerk 2002.
- Jacobi Kirche, Göttingen (Religiöse HP, Kirchengemeinde St. Jacobi, Göttingen).