Jambhala: Unterschied zwischen den Versionen

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== Götterpantheon im tibetischen Buddhismus==
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Im  Pantheon des tibetischen Buddhismus gibt es viele verschiedene Gottheiten:  
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Jambhala (tibet. Dzam-bha-la) ist eine aus Indien stammende Gottheit des [[Pantheon_des_tibetischen_Buddhismus|tibetischen Buddhismus]]. Sie stellt einen Reichtumsgott dar.
* friedvolle und zornvolle Gottheiten
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Es gibt verschiedene Formen und Traditionen des Gott des Reichtums Jambhala. Meist tritt diese Gottheit in fünf verschiedenen Farben auf: Gelb, Schwarz, Weiß, Grün und Rot. Die bekanntesten Darstellungen sind in den Farben Schwarz und Gelb. Diese verschiedenen Darstellungen treten auch unterschiedlich in Erscheinung. Sie können verschieden viele Köpfe oder Hände besitzen.<ref>„[http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setid=294 Buddhist Deity: Jambhala Main Page]“, ''Himalayan Art'' (Stand: 2021/08/18)</ref> Hinzu kommt, dass Jambhala auch andere Namen wie Vaiśravana und Kubera trägt. Er ist auch derjenige, der als Herr Yaksas der, die Schätze hütet, bekannt ist.<ref>„[http://de.wikipedia.org/wiki/Yaksha Yaksha]“, ''Wikipedia'' (Stand: 2016/08/02)</ref><ref>Knödel 2000, S. 90</ref>
* weibliche und männliche Gottheiten
 
* Buddhas
 
* Bodhisattvas,
 
* Beschützer der Religion,
 
* persönliche Schutzgottheiten
 
* und niedrigere Helfer (zum Beispiel:  "Beschützer vor Löwen")<ref>http://www.musethno.uzh.ch/static/html/vmz/presseinfos/pantheon.htm, Völkerkundemuseum der Universität Zürich (aufgerufen am 15.06.12)</ref>
 
  
Das Götterpantheon im tibetischen Buddhismus wurde vom Hinduismus, vom indischen Buddhismus und von der Bön-Religion beeinflusst ung geprägt. In vielen Fällen sind Eigenschaften der Götter aus allen drei Religionen in einer einzigen Gottheit verschmolzen. Beispielsweise kann ein buddhistischer Gott aus dem Hinduismus entstanden sein und gegebene Eigenschaften aus der Bön-Religion in seinem Geist besitzen.  
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Außerdem ist festzuhalten, dass Jambhala auch als eine Emanation des Avalokiteśvara in Erscheinung tritt.<ref>„[http://de.wikipedia.org/wiki/Avalokiteshvara Avalokiteshvara]“, ''Wikipedia[de]'' (Stand: 2021/08/18)</ref><ref>„[https://web.archive.org/web/20201030193614/http://www.artelino.eu/de/artikel/tibetische-mythologie/166-jambhala.html Jambhala - Gott des Wohlstands]“, ''Artelino'' (Zugriff über ''Internet Archive'', Stand: 2021/08/18)</ref> Avalokiteśvara, ein Bodhisattva, ist als Schutzpatron für das Land Tibet bekannt und auch derjenige, der die meisten unterschiedlichen Erscheinungsformen besitzt. Im tibetischen Buddhismus bezeichnet man ihn als die Verkörperung des Mitgefühls.
Himalaya-Buddhisten erkennen mehrere tausend Götter und Dämonen an, von denen viele verschieden in Erscheinung treten und anderen Formen annehmen können. Jedes Dorf und Sekte hat ihr eigenes Götterpantheon und ihre eigenen Geister und Dämonen.
 
  
Es gibt viele Götter, die als allgemeine Beschützer gelten,  namens "''Dharmapalas''" und persönliche Meditations-Gottheiten namens "''Yidams''". Dies können entweder männliche Gottheiten oder weibliche Gottheiten als Dakinis sein.
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==Mythologie==
Schutzgottheiten können eine friedvolle oder zornvolle Erscheinung haben.
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(siehe auch [[Śrīdevī#Ursprung_und_Mythologie]])
Auch eine Reihe von historisch bedeutenden Figuren werden mit derselben Ehrfucht wie Götter behandelt, beispielsweise die religiösen Könige wie Trisong Detsen und Songtsen Gampo.
 
  
Die  weibliche Weisheit wird u.a. durch ''Sambsara'' mit ihrer Gefährtin ''Vajravarahi'', und einer Eskorte von 12 Dakinis dargestellt.
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Der Hindu-Mythologie nach war Kubera der Sohn eines Weisen namens Visravas, daher stammt auch der Name Vaiśravana der für Jambhala ebenfalls verwendet werden kann. Er soll tausend Jahre in Askese gelebt haben. Als Belohnung dafür gab ihm der Schöpfer Unsterblichkeit und machte ihn zum Gott des Reichtums und Hüter der Schätze, welche er wieder an die Menschen verteilte und für ihren Wohlstand sorgte.<ref>„[http://tibetanbuddhistencyclopedia.com/en/index.php/Kubera_Or_Vaisravana,_The_God_Of_Wealth Kubera Or Vaisravana, The God Of Wealth]“, ''Tibetan Buddhist Encyclopedia'' (Stand: 2021/08/18)</ref>
Dämonen, die dem Götterpantheon angehören, sind für Übel und Unglück zuständig und verursachen fünf Formen des gewaltsamen Tods.
 
  
Die Buddhas haben verschiedene Erscheinungsformen. Sie können erstens als Amitabha (tibet. Opagme) auftreten und stellen den "Buddha des grenzenlosen Lichts" dar.
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==Aufgaben und Funktionen==
zweitens gibt es den "Buddha der Langlebigkeit". Er ist rot und seine Hände werden in der "Meditation" Mudra abgebildet, aber er hält eine Vase mit dem Elixier der Unsterblichkeit.  
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Jambhala hat in der tibetischen Götterwelt verschiedene Funktionen. In erster Linie ist er der Gott des Reichtums unter dem Namen Jambhala oder Kubera. Außerdem gehört er zu den acht Dharmapalas und beschützt die Religion als Kubera.
Der "Medizin-Buddha" (Menlha) hält eine Medizin-Schüssel in seiner linken Hand und Kräuter in seiner rechten Hand. Er wird oft in einer Gruppe von acht Buddhas gezeigt.
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Des Weiteren zählt er zu den vier Himmelskönigen und hat die Rolle des gelben Königs des Nordens „Vaiśravana“ inne.<ref>Schick 2006, S. 151, 205, 207, </ref>
  
Avalokiteshvara, (tibet. Chenresig) ist der Bodhisattva des Mitgefühls. Als einer der wichtigsten buddhistischen Gottheiten schützt er tibetische Klöster vor Feuer und Erdbeben und wird als Reinkarnation des Dalai Lama betrachtet. Sein Name bedeutet "derjenige, der mit dem Leiden in seinen Augen auf die Welt schaut." Er ist meistens auf Bildern mit vier Armen, einem weißen Körper und sitzend auf einer Lotusblüte abgebildet. Über seiner linken Schulter befindet sich eine drapierte Reh-Haut und er hält einen Rosenkranz und Lotus an sein Herz.<ref>http://factsanddetails.com/china.php?itemid=220&catid=6&subcatid=34#05, Jeffrey Hays (aufgerufen am 15.06.12)</ref>
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== Symbolik und Ikonographie ==
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Der Jambhala in Gelb (tibet. Dzam-bha-la ser-po) ist männlich und hat eine rundliche Gestalt. Die Form von Jambhala folgt einer Yaksha-Figur der indischen Kunst und ähnelt vom Aussehen her den Vier-Wächter-Königen in der tibetischen Kunst. Diese Figur ist besonders auf dem Bild als primäre oder sekundäre Figur neben den Beschützergottheiten in der Malerei zu finden.<ref>„[http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setID=1140 Buddhist Deity: Jambhala, Yellow]“, ''Himalayan Art'' (Stand: 2021/08/18)</ref>
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Er kann als zornvolle oder friedvolle Gestalt in Erscheinung treten.
  
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Er wird meist dickbäuchig, mit einem hochgesteckten Haarschopf, einem Vollbart und buschigen Augenbrauen abgebildet. Es ist auch möglich, dass er mit einer Schlange im Haar dargestellt wird. In seiner rechten Hand hält er meistens vor seiner Brust eine Schädelschale mit Blut oder eine Bijapuraka-Frucht. In seiner linken Hand, hingegen, befindet sich in typischen Darstellungen ein juwelenspeiender Mungo namens Nehulay oder ein Ichneumon-Beutel mit verschiedenen Juwelen-Schätzen.<ref>Sagaster 1983, S. 78</ref>
  
[[Datei:bild jambhala.jpg|thumb|bild Jambhala]]
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Laut Jürgen Schick ist der Mungo bekannt als das marderartige indische Tier, das Schlangen tötet und frisst und gegen ihr Gift immun zu sein scheint. Er führt an, dass die Schlangen, die ''nāga'', wiederum in der indischen Mythologie als die Herren und Hüter großer Schätze gelten. Demnach fungiert der Mungo als Bezwinger der ''nāga'' und kommt in den Besitz ihrer Schätze, die dann der Gott des Reichtums als Herr des Mungos an seine Verehrer verteilen kann.<ref>Schick 2006, S. 151</ref>
  
''Jambhala'' (tibet. ''Dzam-bha-la'') ist eine Gottheit des Tibetischen Buddhismus. Sie stellt einen Reichtumsgott dar.
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Dzam-bha-la ser-po wird auf einem Lotus sitzend abgebildet, sein linkes Bein ist gestreckt und sein rechtes angewinkelt, wobei die Anordnung auch umgekehrt sein kann. Er trägt verschiedenen Schmuck wie Schlangen- oder Juwelenschmuck, einen mit Juwelen bestückten Schurz oder eine blaue Utpala-Kette. Kennzeichen dieser Gottheit sind der Lotos und die Juwelen.<ref>Sagaster 1983, S. 78</ref>
Es gibt verschiedene Formen und Traditionen des Reichtumsgotts Jambhala. Meist tritt sie in fünf verschiedenen Farben auf: gelb, schwarz, weiß, grün und rot. Die bekanntesten Darstellungen sind in den Farben schwarz und gelb. Diese verschiedenen Darstellungen treten auch unterschiedlich in Erscheinung. Sie können verschieden viele Köpfe oder Hände besitzen.<ref>http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setid=294, Himalayan Art Resources (aufgerufen am 02.06.12)</ref>.
 
  
Außerdem ist festzuhalten, dass Jambhala auch als eine Emanation des Avalokiteśvara in Erscheinung tritt.<ref>http://www.artelino.eu/de/artikel/tibetische-mythologie/166-jambhala.html, artelino.eu (aufgerufen am 15.06.12)</ref> Avalokiteśvara, ein Bodhisattva, ist als Schutzpatron für das Land Tibet bekannt und auch derjenige, der die meisten unterschiedlichen Erscheinungsformen besitzt. Im tibetischen Buddhismus bezeichnet man ihn als die Verkörperung des Mitgefühls.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Avalokiteshvara, Wikipedia.(aufgerufen am 15.06.12)</ref>  
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===Jambhala in Schwarz: Dzam-bha-la nag-po===
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==Jambhala in Gelb: ''Dzam-bha-la ser-po'' ==
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Auch der schwarze Jambhala (tibet. Dzam-bha-la nag-po) ist eine häufige Form des tibetischen Reichtumsgottes. Er tritt in der Farbe Schwarz mit dem Aussehen eines Zwerges auf.<ref name="black deity">„[http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setID=1053 Buddhist Deity: Jambhala (Black)]“, ''Himalayan Art'' (Stand: 2021/08/18)</ref>
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Er wird zornvoll und mit hochgesträubten Haar abgebildet.
  
Der Jambhala-Gott in Gelb, bekannt als tibet. ''Dzam-bha-la ser-po'', ist männlich und hat eine rundliche Gestalt. Er trägt Schmuck und Gewänder, wie es bei einer Bodhisattva-Figur in der buddhistischen Kunst zu finden ist. Die Form von Jambhala folgt einer Yaksha-Figur der indischen Kunst und ähnelt vom Aussehen her den Vier-Wächter-Königen in der tibetischen Kunst. Diese Erscheinungsform ist besonders auf dem Bild als primäre oder sekundäre Figur neben den Beschützergottheiten in der Malerei zu finden.
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Sein Mund ist offen und zeigt seine gebleckten Fangzähne.<ref>Sagaster 1983, S. 91</ref>
Insgesamt gibt es mehr Skulpturen mit dem gelben Jambhala als Gemälde. Der Grund für dieses scheinbare Ungleichgewicht zwischen Malerei und Skulptur ist die  besondere rituelle Praxis mit Jambhala. Dies erfordert eine physische Darstellung, welche bei einer Skulptur in der Regel klein ausfällt.<ref>http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setID=1140, Himalayan Art Resources (aufgerufen am 02.06.12)</ref>
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In seiner rechten Hand hält er eine mit Blut gefüllte Schädelschale und in seiner linken einen Mungo mit verschiedenen Edelsteinen und Juwelen-Schätze.<ref name="black deity" /> Er wird stehend abgebildet, sein linkes Bein ist gestreckt und sein rechtes angewinkelt.
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Dzam-bha-la nag-po trägt Juwelenschmuck und wird in typischen Darstellungen mit Lotos und Sonne gezeigt.<ref>Sagaster 1983, S. 79</ref>
  
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==Jambhala in Schwarz: ''Dzam-bha-la nag-po''==
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Jambhala tritt nicht nur als Reichtumsgott in Erscheinung, er hat auch unter dem Namen Kubera die Funktion einer Schutzgottheit der Religion inne. Er gehört zu den acht Dharmapalas, die auch als die „Acht Schrecklichen“ bekannt sind.
  
Auch der Jambhala-Gott in Schwarz (tibet. ''Dzam-bha-la nag-po'') ist ein Reichtumsgott aus Tibet. Er tritt in der Farbe Schwarz mit einem Aussehen eines Zwerges auf. Er hat keine Ohrlöcher, braune Haare und entblößte Zähne, die mit den acht großen Nagas geschmückt sind. In seiner rechten Hand hält er eine mit Blut gefüllte Schädelschale und in seiner linken einen Mungo mit verschiedenen Edelsteinen. Das rechte Bein drückt stark auf die Gottheit und ist mit diversem Goldschmuck geschmückt.<ref>http://www.himalayanart.org/search/set.cfm?setID=1053, Himalayan Art Resources (aufgerufen am 02.06.12)</ref>
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Laut Jürgen Schick unterscheidet Jambhala sich markant von den anderen großen Dharmapalas: Er ist (mit Sitabrahma) der Einzige, der uns nicht in Schreckensgestalt entgegentritt, er reißt lediglich seine Augen weit auf. Er ist auch der einzige, der keine Schädelkrone, keine Waffen und keine Todessymbole trägt.<ref>Schick 2006, S. 151</ref>
  
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Abgebildet wird er meistens in alttibetischer Kriegerkleidung mit Kettenhemd und goldbestickten Stiefeln. Er sitzt entspannt auf einem Schneelöwen, der seinen Kopf Richtung Jambhala dreht. In seiner rechten Hand hält er ein juwelengeschmücktes Siegesbanner und in seiner Armbeuge befindet sich der juwelenspeiende Mungo.
  
==Mythologie==
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Auf einem anderen Bild wird er mit Juwelen bestückter Krone, flammender Aureole und Siegesbanner abgebildet. Auf diesem Bild wird er außerdem wohlbeleibt, lässig-entspannt und auf einem mächtigen Schneelöwen reitend dargestellt.<ref>Schick 2006, S. 153</ref>
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Der Mungo in seiner linken Hand fungiert als Reichtumspender. Der Mungo ist mit Juwelen und Schätzen bestückt, die zum Vorschein kommen, wenn Kubera sanft auf ihn Druck ausübt. Diese Edelsteine fallen nacheinander in eine Auffangschale, die schon Gold und Juwelen enthält. Kubera wird aber nicht nur Verehrung, sondern auch Opferung geboten.
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Wichtig ist auch, dass über der Gottheit Vajrapani in einer Flammenaureole mit Basundhara und einem Lama erscheint. Diese Abbildung zeigt, dass Kubera nach allen Seiten großzügig Reichtum verteilt.<ref>Schick 2006, S. 153</ref>
  
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Bild jambhala.jpg
Jambhala[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Jambhala
Sonstige Namen Vaiśravana, Kubera, Dzam-bha-la nag-po
Rel. Zugehörigkeiten Buddhismus
Herkunft Indien
Ikonographie Darstellung in gelb, schwarz, weiß, grün, rot
Attribute, Begleiter Mungo
Funktion, Wirkkraft Reichtumsgott
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie: Japanische Mythologie.

Jambhala (tibet. Dzam-bha-la) ist eine aus Indien stammende Gottheit des tibetischen Buddhismus. Sie stellt einen Reichtumsgott dar. Es gibt verschiedene Formen und Traditionen des Gott des Reichtums Jambhala. Meist tritt diese Gottheit in fünf verschiedenen Farben auf: Gelb, Schwarz, Weiß, Grün und Rot. Die bekanntesten Darstellungen sind in den Farben Schwarz und Gelb. Diese verschiedenen Darstellungen treten auch unterschiedlich in Erscheinung. Sie können verschieden viele Köpfe oder Hände besitzen.[1] Hinzu kommt, dass Jambhala auch andere Namen wie Vaiśravana und Kubera trägt. Er ist auch derjenige, der als Herr Yaksas der, die Schätze hütet, bekannt ist.[2][3]

Außerdem ist festzuhalten, dass Jambhala auch als eine Emanation des Avalokiteśvara in Erscheinung tritt.[4][5] Avalokiteśvara, ein Bodhisattva, ist als Schutzpatron für das Land Tibet bekannt und auch derjenige, der die meisten unterschiedlichen Erscheinungsformen besitzt. Im tibetischen Buddhismus bezeichnet man ihn als die Verkörperung des Mitgefühls.

Mythologie

(siehe auch Śrīdevī#Ursprung_und_Mythologie)

Der Hindu-Mythologie nach war Kubera der Sohn eines Weisen namens Visravas, daher stammt auch der Name Vaiśravana der für Jambhala ebenfalls verwendet werden kann. Er soll tausend Jahre in Askese gelebt haben. Als Belohnung dafür gab ihm der Schöpfer Unsterblichkeit und machte ihn zum Gott des Reichtums und Hüter der Schätze, welche er wieder an die Menschen verteilte und für ihren Wohlstand sorgte.[6]

Aufgaben und Funktionen

Jambhala hat in der tibetischen Götterwelt verschiedene Funktionen. In erster Linie ist er der Gott des Reichtums unter dem Namen Jambhala oder Kubera. Außerdem gehört er zu den acht Dharmapalas und beschützt die Religion als Kubera. Des Weiteren zählt er zu den vier Himmelskönigen und hat die Rolle des gelben Königs des Nordens „Vaiśravana“ inne.[7]

Symbolik und Ikonographie

Jambhala in Gelb: Dzam-bha-la ser-po

Jambhala in Gelb [Abb. 2]

Der Jambhala in Gelb (tibet. Dzam-bha-la ser-po) ist männlich und hat eine rundliche Gestalt. Die Form von Jambhala folgt einer Yaksha-Figur der indischen Kunst und ähnelt vom Aussehen her den Vier-Wächter-Königen in der tibetischen Kunst. Diese Figur ist besonders auf dem Bild als primäre oder sekundäre Figur neben den Beschützergottheiten in der Malerei zu finden.[8] Er kann als zornvolle oder friedvolle Gestalt in Erscheinung treten.

Er wird meist dickbäuchig, mit einem hochgesteckten Haarschopf, einem Vollbart und buschigen Augenbrauen abgebildet. Es ist auch möglich, dass er mit einer Schlange im Haar dargestellt wird. In seiner rechten Hand hält er meistens vor seiner Brust eine Schädelschale mit Blut oder eine Bijapuraka-Frucht. In seiner linken Hand, hingegen, befindet sich in typischen Darstellungen ein juwelenspeiender Mungo namens Nehulay oder ein Ichneumon-Beutel mit verschiedenen Juwelen-Schätzen.[9]

Laut Jürgen Schick ist der Mungo bekannt als das marderartige indische Tier, das Schlangen tötet und frisst und gegen ihr Gift immun zu sein scheint. Er führt an, dass die Schlangen, die nāga, wiederum in der indischen Mythologie als die Herren und Hüter großer Schätze gelten. Demnach fungiert der Mungo als Bezwinger der nāga und kommt in den Besitz ihrer Schätze, die dann der Gott des Reichtums als Herr des Mungos an seine Verehrer verteilen kann.[10]

Dzam-bha-la ser-po wird auf einem Lotus sitzend abgebildet, sein linkes Bein ist gestreckt und sein rechtes angewinkelt, wobei die Anordnung auch umgekehrt sein kann. Er trägt verschiedenen Schmuck wie Schlangen- oder Juwelenschmuck, einen mit Juwelen bestückten Schurz oder eine blaue Utpala-Kette. Kennzeichen dieser Gottheit sind der Lotos und die Juwelen.[11]

Jambhala in Schwarz: Dzam-bha-la nag-po

Jambhala in Schwarz [Abb. 3]

Auch der schwarze Jambhala (tibet. Dzam-bha-la nag-po) ist eine häufige Form des tibetischen Reichtumsgottes. Er tritt in der Farbe Schwarz mit dem Aussehen eines Zwerges auf.[12] Er wird zornvoll und mit hochgesträubten Haar abgebildet.

Sein Mund ist offen und zeigt seine gebleckten Fangzähne.[13] In seiner rechten Hand hält er eine mit Blut gefüllte Schädelschale und in seiner linken einen Mungo mit verschiedenen Edelsteinen und Juwelen-Schätze.[12] Er wird stehend abgebildet, sein linkes Bein ist gestreckt und sein rechtes angewinkelt. Dzam-bha-la nag-po trägt Juwelenschmuck und wird in typischen Darstellungen mit Lotos und Sonne gezeigt.[14]

Kubera

Kubera [Abb. 4]

Jambhala tritt nicht nur als Reichtumsgott in Erscheinung, er hat auch unter dem Namen Kubera die Funktion einer Schutzgottheit der Religion inne. Er gehört zu den acht Dharmapalas, die auch als die „Acht Schrecklichen“ bekannt sind.

Laut Jürgen Schick unterscheidet Jambhala sich markant von den anderen großen Dharmapalas: Er ist (mit Sitabrahma) der Einzige, der uns nicht in Schreckensgestalt entgegentritt, er reißt lediglich seine Augen weit auf. Er ist auch der einzige, der keine Schädelkrone, keine Waffen und keine Todessymbole trägt.[15]

Abgebildet wird er meistens in alttibetischer Kriegerkleidung mit Kettenhemd und goldbestickten Stiefeln. Er sitzt entspannt auf einem Schneelöwen, der seinen Kopf Richtung Jambhala dreht. In seiner rechten Hand hält er ein juwelengeschmücktes Siegesbanner und in seiner Armbeuge befindet sich der juwelenspeiende Mungo.

Auf einem anderen Bild wird er mit Juwelen bestückter Krone, flammender Aureole und Siegesbanner abgebildet. Auf diesem Bild wird er außerdem wohlbeleibt, lässig-entspannt und auf einem mächtigen Schneelöwen reitend dargestellt.[16] Der Mungo in seiner linken Hand fungiert als Reichtumspender. Der Mungo ist mit Juwelen und Schätzen bestückt, die zum Vorschein kommen, wenn Kubera sanft auf ihn Druck ausübt. Diese Edelsteine fallen nacheinander in eine Auffangschale, die schon Gold und Juwelen enthält. Kubera wird aber nicht nur Verehrung, sondern auch Opferung geboten.

Vor Kubera ist ein Altar aufgebaut mit Opfergaben, mit goldenen und silbernen Gefäßen. Eine schöne leicht gewandete Dienerin bringt ihm geweihtes Wasser und ein Tablett mit flammenden Juwelen.(...)Zu seiner Rechten tritt ein lanzenbewehrter Krieger in voller Rüstung, mit goldenem Helm, heran, um dem Gott einen Stupa, Symbol der buddhistischen Religion, als Opfergabe darzubringen.

Wichtig ist auch, dass über der Gottheit Vajrapani in einer Flammenaureole mit Basundhara und einem Lama erscheint. Diese Abbildung zeigt, dass Kubera nach allen Seiten großzügig Reichtum verteilt.[17]

Verweise

Literatur

  • Susanne Knödel 2000
    Symbolik der tibetischen Religionen und des Schamanismus. Stuttgart: Hiersemann 2000.
  • Klaus Sagaster 1983
    Ikonographie und Symbolik des tibetischen Buddhismus. Wiesbaden: Harrassowitz 1983.
  • Jürgen Schick 2006
    Bilder aus einer anderen Welt: Die Götterwelt des tibetischen Buddhismus. Kathmandu: Meister Verlag 2006.

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/08/18

Fußnoten

  1. Buddhist Deity: Jambhala Main Page“, Himalayan Art (Stand: 2021/08/18)
  2. Yaksha“, Wikipedia (Stand: 2016/08/02)
  3. Knödel 2000, S. 90
  4. Avalokiteshvara“, Wikipedia[de] (Stand: 2021/08/18)
  5. Jambhala - Gott des Wohlstands“, Artelino (Zugriff über Internet Archive, Stand: 2021/08/18)
  6. Kubera Or Vaisravana, The God Of Wealth“, Tibetan Buddhist Encyclopedia (Stand: 2021/08/18)
  7. Schick 2006, S. 151, 205, 207,
  8. Buddhist Deity: Jambhala, Yellow“, Himalayan Art (Stand: 2021/08/18)
  9. Sagaster 1983, S. 78
  10. Schick 2006, S. 151
  11. Sagaster 1983, S. 78
  12. 12,0 12,1 Buddhist Deity: Jambhala (Black)“, Himalayan Art (Stand: 2021/08/18)
  13. Sagaster 1983, S. 91
  14. Sagaster 1983, S. 79
  15. Schick 2006, S. 151
  16. Schick 2006, S. 153
  17. Schick 2006, S. 153

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Bild jambhala.jpg

    Jambhala Blockdruck
    Bild © Tibet-Galerie. (Letzter Zugriff: 2016/8/9)

  2. Yellow jambhala.jpg
    Gelber Jambhala Statue (Metall); Tibet
    Bild © Himalayan Art Resources. (Letzter Zugriff: 2021/9/6)
  3. Black jambhala.jpg
    Jambhala Statue (Metall). 19. Jh.; Collection of Zanabazar Museum of Fine Arts
    Bild © Himalayan Art Resources. (Letzter Zugriff: 2021/8/23)
  4. Kubera 3.png
    Kubera Wandgemälde; Dzong von Trongsa, Bhutan
    Bild © Schick 2006, S.152
    Jambhala tritt nicht nur als Reichtumsgott in Erscheinung. Er hat unter dem Namen Kubera auch die Funktion einer Schutzgottheit der Religion inne. Er gehört zu den acht Dharmapalas, die als die „Acht Schrecklichen“ bekannt sind. Laut Jürgen Schick unterscheidet sich Jambhala markant von den anderen großen Dharmapalas: Er ist (zusammen mit Sitabrahma) der einzige, der uns nicht in Schreckensgestalt entgegentritt, er reißt lediglich seine Augen weit auf. Er ist auch der einzige, der keine Schädelkrone, keine Waffen und keine Todessymbole trägt (Schick 2006:151). Abgebildet wird er meistens in alttibetischer Kriegerkleidung mit Kettenhemd und goldbestickten Stiefeln. Er sitzt entspannt auf einem Schneelöwen, welcher seinen Kopf zu ihm dreht. In seiner rechten Hand hält er ein juwelengeschmücktes Siegesbanner und in seiner Armbeuge befindet sich der juwelenspeiende Mungo.

    Literatur

    • Jürgen Schick 2006
      Bilder aus einer anderen Welt: Die Götterwelt des tibetischen Buddhismus. Kathmandu: Meister Verlag 2006.