Sōgi shokoku monogatari: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Sōgi shokoku monogatari besteht aus Schriftrollen 1-5 und umfasst die Erzählungen über den japanischen Dichter Inō Sōgi. Obwohl Sōgi zwischen 1421 und 1502 lebte, ist das Werk Sōgi shokoku monogatari 宗祇諸国物語 erst im Jahre 1685 in Kyoto publiziert worden. Diese Geschichten, die ursprünglich aus der Muromachi-Zeit stammen sind Nacherzählungen von Renga-Gedichten.
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Das Sōgi shokoku monogatari besteht aus Schriftrollen 1–5 und umfasst die Erzählungen über den japanischen Dichter Inō Sōgi 飯尾宗祇. Obwohl Sōgi zwischen 1421 und 1502 lebte, ist das Werk ''Sōgi shokoku monogatari'' 宗祇諸国物語 erst im Jahre 1685 in Kyoto publiziert worden. Diese Geschichten, die ursprünglich aus der Muromachi-Zeit 室町時代 stammen, sind Nacherzählungen von Renga-Gedichten.
  
 
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Im Sōgi shokoku monogatari tritt zum ersten Mal die sogenannte [[Yuki-Onna]] 雪女 auf. Sie wird als ein Schnee-Geist bezeichnet, die in einem glitzernden weißen Kimono erscheint. Ihre langen Haare sind schneeweiß und verleihen ihre eine Eleganz. Das erste Mal taucht sie in der damaligen Echigo Provinz 越後国 auf. Sie wird als drei Meter hoch beschrieben und ihre Hautfarbe als so weiß, dass sie beinahe transparent wirkt. Sie erscheint vor dem Protagonisten Sōgi als er sich in Richtung Badezimmer bewegt. Sōgi beschreibt ihr Aussehen als imposant. Die Yuki-Onna wirkt für ihn wie eine bildhübsche junge Frau, die knapp 20 Jahre alt sein muss. Er spricht sie an, jedoch entfernt sie sich von ihm wortlos und verschwindet in die Dunkelheit. Sōgi ist von ihrem Auftritt so sehr begeistert, dass er sie für einen Moment denkt, die Königinmutter des Westens oder Prinzessin Kaguya gesehen zu haben. Als er einen Einheimischen befragt, findet er heraus, dass sie zwar in dieser Gegend als der Geist des Schness bekannt sei, aber keiner mehr am Leben ist, der sie getroffen hat. Verwirrt von der Bezeichnung der Geist des Schnees fragt Sōgi, warum sie denn nicht im tiefsten Winter erscheint, sondern zu einer Zeit als der Schnee zu schmelzen begann. Der Einheimische vergleicht ihr Erscheinen mit Blumen, die am schönsten blühen, bevor sie verwelken, Blätter, die ihre Farben ändern, bevor sie fallen und das Licht der Laterne, die am hellsten leuchtet, bevor sie erlischt.
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Im ''Sōgi shokoku monogatari'' tritt zum ersten Mal die [[Yuki-Onna]] 雪女 in der schneereichen  Provinz Echigo 越後国 (heute Niigata) auf. Es handelt sich um einen verhältnismäßig nüchtern geschilderten „Augenzeugenbericht“.  
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Die Yuki-Onna erscheint vor dem Autor, als er sich an einem Tag im Dritten Monat in der Morgendämmerung zum Klosett begibt.  
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Sōgi beschreibt ihr Aussehen als imposant. Die Yuki-Onna wirkt für ihn wie eine bildhübsche junge Frau, die keine 20 Jahre alt sein kann. Sie wird als drei Meter hoch beschrieben und ihr Haar, ihr Kimono und ihre Hautfarbe sind so weiß, dass sie beinahe transparent wirkt.
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Er spricht sie an, jedoch entfernt sie sich von ihm wortlos und verschwindet in die Dunkelheit. Unweigerlich vergleicht er ihre Erscheinung mit der Königinmutter des Westens oder mit Prinzessin Kaguya.
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Als Sōgi später einem Einheimischen von dieser Begegnung erzählt, erfährt er, dass es sich um einen Schneegeist handle, der landläufig als Yuki-Onna bezeichnet wird. Sie  zwar in dieser Gegend bekannt, aber keiner sei mehr am Leben, der sie je getroffen habe.
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Darüber hinaus zeige sich die Yuki-Onna üblicherweise nicht bei starkem Schneefall. Auch in Sogis Fall erschien sie im dritten Monat, also im Frühling, als der Schnee bereits teilweise geschmolzen war. Diese Eigenheit wird mit der Tatsache verglichen, dass Blüten und Blätter kurz vor dem Herabfallen am schönsten sind.  
  
 
Für den Text der Erzählung, übertragen ins moderne Japanisch, siehe [[Sōgi_Shokoku_Monogatari/Textauszug]].
 
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Aktuelle Version vom 18. April 2023, 14:45 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Primärquellen
Werktitel Sōgi Shokoku Monogatari 宗祇諸国物語 („Wundersame Geschichten vom Lande“)
Autor Inō Sōgi 飯尾宗祇
Entstehungszeit Edo-Zeit 江戸時代, 1685
Originaltext
Übersetzungen
  • Yokai Grove
  • Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Geister.

    Das Sōgi shokoku monogatari besteht aus Schriftrollen 1–5 und umfasst die Erzählungen über den japanischen Dichter Inō Sōgi 飯尾宗祇. Obwohl Sōgi zwischen 1421 und 1502 lebte, ist das Werk Sōgi shokoku monogatari 宗祇諸国物語 erst im Jahre 1685 in Kyoto publiziert worden. Diese Geschichten, die ursprünglich aus der Muromachi-Zeit 室町時代 stammen, sind Nacherzählungen von Renga-Gedichten.

    Autor und Entstehung

    Der Autor, Inō Sōgi 飯尾宗祇, wird häufig nur Sōgi genannt und stammt aus ärmlichen Verhältnissen und wurde 1421 geboren. Es ist nicht bekannt, ob er in der Provinz Kii 紀伊国 oder der Provinz Ōmi 近江国 auf die Welt kam. Er studierte die Kunst des Renga und Waka im Shōkoku-ji Tempel 相国寺 in Kyoto und wurde in seinen dreißiger Jahren zu einem professionellen Poeten. Zu seinen Lebzeiten wurde Sōgi hochangesehen und respektiert. Sowohl in politischen Kreisen als auch n literarischen Kreisen war er ein gern gesehener Gast. Heutzutage zählt Sōgi zu den Großmeistern des Renga.

    Sōgi beim Schreiben von einem Couplet für einen Geist von Tsukioka Yoshitoshi 月岡 芳年 [Abb. 1]

    Die erste Yuki-Onna

    Aus Sōgi shokoku monogatari [Abb. 2]

    Im Sōgi shokoku monogatari tritt zum ersten Mal die Yuki-Onna 雪女 in der schneereichen Provinz Echigo 越後国 (heute Niigata) auf. Es handelt sich um einen verhältnismäßig nüchtern geschilderten „Augenzeugenbericht“. Die Yuki-Onna erscheint vor dem Autor, als er sich an einem Tag im Dritten Monat in der Morgendämmerung zum Klosett begibt. Sōgi beschreibt ihr Aussehen als imposant. Die Yuki-Onna wirkt für ihn wie eine bildhübsche junge Frau, die keine 20 Jahre alt sein kann. Sie wird als drei Meter hoch beschrieben und ihr Haar, ihr Kimono und ihre Hautfarbe sind so weiß, dass sie beinahe transparent wirkt. Er spricht sie an, jedoch entfernt sie sich von ihm wortlos und verschwindet in die Dunkelheit. Unweigerlich vergleicht er ihre Erscheinung mit der Königinmutter des Westens oder mit Prinzessin Kaguya.

    Als Sōgi später einem Einheimischen von dieser Begegnung erzählt, erfährt er, dass es sich um einen Schneegeist handle, der landläufig als Yuki-Onna bezeichnet wird. Sie zwar in dieser Gegend bekannt, aber keiner sei mehr am Leben, der sie je getroffen habe. Darüber hinaus zeige sich die Yuki-Onna üblicherweise nicht bei starkem Schneefall. Auch in Sogis Fall erschien sie im dritten Monat, also im Frühling, als der Schnee bereits teilweise geschmolzen war. Diese Eigenheit wird mit der Tatsache verglichen, dass Blüten und Blätter kurz vor dem Herabfallen am schönsten sind.

    Für den Text der Erzählung, übertragen ins moderne Japanisch, siehe Sōgi_Shokoku_Monogatari/Textauszug.

    Verweise

    Bilder

    Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

    1. Sogi.jpg
      Blockdruck (Holz, Farbe) von Yoshitoshi Tsukioka (1839-1892)
      Bild © Japanese Gallery
      Sōgi beim Verfassen eines Couplets für einen Geist.
    2. Erste Abbildung einer Yuki-Onna.png
      Yuki-Onna Buchillustration. Edo-Zeit, 1685
      Bild © Waseda University Library
      Darstellung im Sōgi shokoku monogatari