Meiji Tennō - Satire: Unterschied zwischen den Versionen

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Satire aus der damaligen Zeit über Meiji zu finden ist äußerst schwierig. Jedoch gab es durchaus Künstler welche Kritik in dieser Form übten. In der Ausgabe vom 07.01.1882 der Satirezeitschrift Maru Maru Chinbun團團珍聞 (dt. ungefähr „Gemeinschaftsneuigkeiten“, 1877-1907) wurde der Tennō etwa mit nacktem Hinterteil abgebildet während er sich bei den Neujahrsfeiern verbeugt (Abb. 23). Zwar war die Einsendung anonym, der Herausgeber wurde jedoch für die Veröffentlichung und Verbreitung bestraft (Zöllner 2006:245).
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:24 Uhr

122 Meiji Tennō.jpg
Meiji Tennō[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Meiji Tennō 明治天皇
Lebenszeit geb. 3.11.1852 in Kyōto, gest. 30.6.1912 in Tōkyō
Titel Tennō 天皇
Sonstige Namen Sachinomiya 祐宮, Mutsuhito 睦仁
Funktion, Amt 122. Tennō
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Japanische Mythologie.

Satire aus der damaligen Zeit über Meiji zu finden ist äußerst schwierig. Jedoch gab es durchaus Künstler, welche Kritik in dieser Form übten. In der Ausgabe vom 07.01.1882 der Satirezeitschrift Maru Maru Chinbun 團團珍聞 (dt. ungefähr „Gemeinschaftsneuigkeiten“, 1877–1907) wurde der Tennō etwa mit nacktem Hinterteil abgebildet während er sich bei den Neujahrsfeiern verbeugt. Zwar war die Einsendung anonym, der Herausgeber wurde jedoch für die Veröffentlichung und Verbreitung bestraft.[1]

„Der Kaiser verbeugt sich in alle vier Richtungen“, Anonym, 1882 [Abb. 2]

Adachi Ginkō 安達吟光 (aktiv 1874–1897)[2] war einer der Künstler, die ähnlich wie Chikanobu auch als Auftragsarbeiten die Verkündung der Meiji Verfassung bildnerisch darstellten. Allerdings hat er auch eine satirische Version davon, sogar noch bevor die Zensurbehörde des Hofamtes die offizielle Version freigegeben hat, für die Zeitschrift Tonchi kyōkai zasshi 頓智協会雑誌 (dt. „Zeitschrift des Witz-Vereins“) angefertigt.

Der Tennō ist hier ausgetauscht mit einem Skelett, das die Verfassung erhält, und es folgt eine Verulkung der Meiji Verfassung in der beispielsweise der erste Artikel (siehe Meiji Tennō - Als politischer Machthaber) so abgeändert wurde, dass er sich auf die Satirezeitschrift und ihren Herausgeber Gaikotsu 外骨 (gaikotsu mit 骸骨 geschrieben = Skelett) bezieht. Da Druck und Verbreitung von Zeitschriften bereits begann, bevor man auf das „OK“ der staatlichen Zensur- und Prüfstelle erhielt, wurden Herausgeber und Künstler im Nachhinein mit einer Haft- und Geldstrafe von drei Jahren und 100 Yen bzw. ein Jahr und 50 Yen bestraft.[3]

Unbekannter Titel, Adachi Ginkō, 28.02.1889 [Abb. 3]


Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Julia Meech-Pekarik 1987
    The world of the Meiji print: Impressions of a new civilization. New York u.a.: Weatherhill 1987.
  • Helen Merrit, Yamada Nanko 2000
    Woodblock kuchi-e prints: Reflections of Meiji culture. Honolulu: University of Hawai'i Press 2000.
  • Reinhard Zöllner 2006
    Geschichte Japans: Von 1800 bis zur Gegenwart. Paderborn u.a.: Schöningh 2006.
  • Meiji Tenno - Vollständige Literaturliste

Fußnoten

  1. Zöllner 2006, S. 245
  2. Merrit/Yamada 2000, S. 194
  3. Meech-Pekarik 1987, S. 184–185

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. 122 Meiji Tennō.jpg
    Meiji Tennō Person; 100,3 x 40,0 cm
    Bild © Livedoor. (Letzter Zugriff: 2021/9/8)
  2. Meiji Popo.jpg
    Der Kaiser verbeugt sich in alle vier Richtungen Graphik von Anonym. Meiji-Zeit, 1882; aus Literatur:Zöllner 2006
  3. World S184 cut.jpg
    Unbekannter Titel Blockdruck von Adachi Ginkō. Meiji-Zeit, 28.02.1889Aus "The world of the Meiji print" (1987) von Meech-Pekarik, Julia. New York u.a.: Weatherhill. Seite 184. Original als Teil der „Großjapanische Schlagfertigkeit und scharfes Gesetz” (Dainihon tonchi kenpō, wahrscheinlich 大日本頓知険法, 1889) in Tonchi kyōkai zasshi 頓智協会雑誌 (dt. „Zeitschrift des Witz-Vereins“).