Bingo fudoki: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Das ''Bingo fudoki'' 備後風土記 ist eine Chronik der Provinz Bingo 備後. Es ist lediglich indirekt, durch den unten zitierten fragmentarischen Ausschnitt aus dem ''Shaku Nihongi'' 釈日本紀 (1274–1301) von Urabe Kanekata bekannt und zählt daher nicht zu den sog. „Alten ''[[Fudoki]]''“. Der Text geht aber wahrscheinlich dennoch auf die [[Nara-Zeit]] (710–794) zurück. | ||
Bingo lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, [[Izumo]] 出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. | Bingo lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, [[Izumo]] 出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. | ||
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Der Gott Take-araki 武塔神 befindet sich auf der Reise zu seiner Geliebten, als die Nacht hereinbricht. Er trifft auf zwei Brüder, der ältere arm, der jüngere reich. Aus Geiz gewährt ihm der jüngere der Brüder kein Nachtlager, der Arme jedoch schon. Jahre später kehrt der Gott zurück, um den älteren Bruder und seine Familie zu belohnen. Er befiehlt ihnen, sich Binsenkränze um die Hüften zu binden. Des Nachts tötet der Gott alle Menschen außer jene Familie, die ihm Obdach gewährt hat. Er offenbart ihnen, dass er [[Susanoo]] 素戔嗚 sei und solle in Zukunft eine ansteckende Krankheit die Nachkommen der Familie bedrohen, so sollen sich auch diese Binsenkränze um die Hüften binden und so verschont werden. | Der Gott Take-araki 武塔神 befindet sich auf der Reise zu seiner Geliebten, als die Nacht hereinbricht. Er trifft auf zwei Brüder, der ältere arm, der jüngere reich. Aus Geiz gewährt ihm der jüngere der Brüder kein Nachtlager, der Arme jedoch schon. Jahre später kehrt der Gott zurück, um den älteren Bruder und seine Familie zu belohnen. Er befiehlt ihnen, sich Binsenkränze um die Hüften zu binden. Des Nachts tötet der Gott alle Menschen außer jene Familie, die ihm Obdach gewährt hat. Er offenbart ihnen, dass er [[Susanoo]] 素戔嗚 sei und solle in Zukunft eine ansteckende Krankheit die Nachkommen der Familie bedrohen, so sollen sich auch diese Binsenkränze um die Hüften binden und so verschont werden. | ||
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr
Themengruppe | Primärquellen |
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Werktitel | Bingo fudoki 備後風土記 |
Alternative Titel | Bingo no kuni fudoki |
Autor | unbekannt |
Entstehungszeit | Nara-Zeit 奈良時代 |
Das Bingo fudoki 備後風土記 ist eine Chronik der Provinz Bingo 備後. Es ist lediglich indirekt, durch den unten zitierten fragmentarischen Ausschnitt aus dem Shaku Nihongi 釈日本紀 (1274–1301) von Urabe Kanekata bekannt und zählt daher nicht zu den sog. „Alten Fudoki“. Der Text geht aber wahrscheinlich dennoch auf die Nara-Zeit (710–794) zurück.
Bingo lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, Izumo 出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. Die Provinz entstand in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts durch die Aufspaltung der alten Provinz Kibi 吉備 in die Provinzen Bizen 備前, Bitchū 備中 und Bingo.
Susanoo als Seuchengott
Die erhaltene Episode aus Bingo fudoki ist ein früher Beleg für die Vorstellung von Susanoo 須佐之男 als Seuchengott.
Der Gott Take-araki 武塔神 befindet sich auf der Reise zu seiner Geliebten, als die Nacht hereinbricht. Er trifft auf zwei Brüder, der ältere arm, der jüngere reich. Aus Geiz gewährt ihm der jüngere der Brüder kein Nachtlager, der Arme jedoch schon. Jahre später kehrt der Gott zurück, um den älteren Bruder und seine Familie zu belohnen. Er befiehlt ihnen, sich Binsenkränze um die Hüften zu binden. Des Nachts tötet der Gott alle Menschen außer jene Familie, die ihm Obdach gewährt hat. Er offenbart ihnen, dass er Susanoo 素戔嗚 sei und solle in Zukunft eine ansteckende Krankheit die Nachkommen der Familie bedrohen, so sollen sich auch diese Binsenkränze um die Hüften binden und so verschont werden.
Verweise
Literatur
- Karl Florenz (Ü.) 1901Nihongi: Japanische Mythologie. (Mittheilungen d. Dt. Ges. f. Natur- und Völkerkunde Ostasiens, IV.) Tokyo: Hobunsha 1901. (Ü. von Nihon shoki, Götterzeitalter nebst Auszügen aus Kojiki und fudoki.)
Internetquellen
- „Bingo no kuni fudoki“ 備後国風土記, Wikipedia ウィキペディア (Wikimedia Foundation, seit 2003).