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− | Kiriyama Seiyū wurde nach einer Jahre andauernden Erkrankung laut eigenen Angaben 1954 vom Bodhisattva Juntei-Kannon gerettet. Daher gründete er die Kannon Jikei-kai, | + | Kiriyama Seiyū wurde nach einer Jahre andauernden Erkrankung laut eigenen Angaben 1954 vom Bodhisattva Juntei-Kannon 准胝仏母 gerettet. Daher gründete er die Kannon Jikei-kai 観音慈恵会, die sich zu einer eigenen Religion entwickeln sollte. Kiriyama beschäftigte sich mit Yoga, esoterischem und [[Entwicklung des Tibetischen Buddhismus|tibetischem Buddhismus]] (Reader 2000, S. 48). Er achtete besonders Āgama-Sutren, welche originalgetreu [[Siddharta_Gautama|Siddharta Gautamas]] Lehren wiedergeben sollen. Für Kiriyama war dies die einzig wahre Form des Buddhismus. Schulen des Mahayana hätten sich zu sehr davon entfernt und seien daher für ihn falsch. 1978 machte er aus der Gruppe eine Religion, welche er Agonshū benannte. Auch seinen eigenen Namen änderte er in Kiriyama Seiyū. 1981 wurde Agonshū staatlich anerkannt. Agonshū hat laut eigenen Angaben über 200.000 Mitglieder und ist nicht nur in Japan präsent. 1986 erhielt Kiriyama während seines Besuches in Sri Lanka vom damaligen Premierminister eine Buddha-Reliquie als Geschenk (Repp 1997, S. 94). 2016 starb Kiriyama im Alter von 96 Jahren an Altersschwäche. |
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr
Themengruppe | Sonstige Themen |
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Schlagworte | buddhistische Schule in Japan, shin-shinshūkyō 新新宗教 |
Agonshū 阿含宗 ist eine 1978 von Kiriyama Seiyū 桐山靖雄[1] gegründete buddhistische Schule in Japan. Ihr Name rührt von Āgama, der Bezeichnung der ersten buddhistischen Schriften. Agonshū gehört zu den im japanischen Diskurs bezeichneten „Neuen Neureligionen“ (shin-shinshūkyō 新新宗教).
Zusammenfassung
Kiriyama Seiyū wurde nach einer Jahre andauernden Erkrankung laut eigenen Angaben 1954 vom Bodhisattva Juntei-Kannon 准胝仏母 gerettet. Daher gründete er die Kannon Jikei-kai 観音慈恵会, die sich zu einer eigenen Religion entwickeln sollte. Kiriyama beschäftigte sich mit Yoga, esoterischem und tibetischem Buddhismus (Reader 2000, S. 48). Er achtete besonders Āgama-Sutren, welche originalgetreu Siddharta Gautamas Lehren wiedergeben sollen. Für Kiriyama war dies die einzig wahre Form des Buddhismus. Schulen des Mahayana hätten sich zu sehr davon entfernt und seien daher für ihn falsch. 1978 machte er aus der Gruppe eine Religion, welche er Agonshū benannte. Auch seinen eigenen Namen änderte er in Kiriyama Seiyū. 1981 wurde Agonshū staatlich anerkannt. Agonshū hat laut eigenen Angaben über 200.000 Mitglieder und ist nicht nur in Japan präsent. 1986 erhielt Kiriyama während seines Besuches in Sri Lanka vom damaligen Premierminister eine Buddha-Reliquie als Geschenk (Repp 1997, S. 94). 2016 starb Kiriyama im Alter von 96 Jahren an Altersschwäche.
Ansichten
Für Kiriyama ist es besonders wichtig, sich des schlechten Karmas zu entledigen (Reader 2000, S. 13). Weitere wichtige Tätigkeiten sind Yoga, Meditation und Askese (Reader 2002, S. 192). Durch harte und strenge Meditationen sollen begabte Menschen sich übernatürliche Fähigkeiten aneignen können (Reader 1996, S. 13–15; Reader 2000, S. 48). Des Weiteren wurde von Kiriyama in den 1970er-Jahren der Weltuntergang für die Jahrtausendwende prophezeit. Dies hätte durch Umweltverschmutzung und/oder einem Weltkrieg geschehen sollen. Nicht nur die Umwelt, sondern auch Moralvorstellungen seien im Begriff, vernichtet zu werden. Für Kiriyama liegt die Ursache zum größten Teil am technologischen Fortschritt, beziehungsweise an dem Umgang der Menschheit mit diesem (Repp 1997, S. 97–99).
Eine Vielzahl der eben genannten Ansichten und Elemente sind in der Sekte Ōmu Shinrikyō オウム真理教 wiederzufinden. Der Gründer, Asahara Shōkō 麻原彰晃, war von 1980 bis 1984 ein Mitglied Agonshūs.
Verweise
Literatur
- Ian Reader 1996A poisonous cocktail? Aum Shinrikyō's Path to Violence. Copenhagen: NIAS Publications 1996.
- Ian Reader 2000Religious violence in contemporary Japan: The case of Aum Shinrikyō. Richmond: Curzon 2000.
- Ian Reader 2002„Dramatic confrontations: Aum Shinrikyō against the world.“ In: Bromley, David G. und J. Gordon Melton (Hg.), Cults, Religion, and Violence 10. Cambridge: Cambridge University Press 2002, S. 189-208.
- Martin Repp 1997Aum Shinrikyō: Ein Kapitel krimineller Religionsgeschichte. Marburg: Diagonal-Verlag 1997.
Internetquellen
Fußnoten
- ↑ Geboren wurde er als Tsutsumi Masao 堤眞壽雄. Seinen Namen änderte er 1978.