Exzerpt:Ellis 2005: Unterschied zwischen den Versionen
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== Über den Autor == | == Über den Autor == |
Aktuelle Version vom 19. Oktober 2021, 12:12 Uhr
Themengruppe | Exzerpte |
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Behandeltes Werk |
Über den Autor
Richard Ellis ist Meeresbiologe, Maler und Autor von 23 Büchern und mehreren hunderten Artikel in bekannten Magazinen wie den National Geographic, Natural History und national Wildlife. Dazu ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Paläontologie American Museum of Natural History in New York und war von 1980 bis 1990 Delegierter der USA bei der internationalen Walfangkommission.
Zusammenfassung
Seit Jahrhunderten werden für medizinische Traditionen exotische Tierbestandteile verwendet. Während die Nachfrage für die Tierbestandteile steigt, ist die Population von Tieren, wie wilden Tiger, drastisch. In Indien wurden Tiger getötet weil sie eine Bedrohung darstellen oder eine Gefahr für das Vieh von Bauern war. Erst ab der Mitte der 1980er Jahren begann die Wilderei von Tigern für medizinische Produkte. Zuerst begann die Wilderei in der südlichen Region Indiens, hat sich aber auf alle Regionen ausgebreitet an denen eine große Anzahl an Tiger registriert ist. Für die Jagd werden Schusswaffen, Giftköder und Fallen verwendet.
In Li Shih-chens Pen Tsao Kang Mu (Kompendium der materica medica[1]) aus dem Jahr 1597, der als Grundlagentext der chinesischen Medizin gilt, findet sich bereits Heilmittel die Bestandteile von indische Elefanten beinhalten. Zum Beispiel wenn Stoßzähne zermahlen werden sind sie „süß, kühlend und ungiftig“ und werden dann dafür verwendet Fremdkörper aus den Hals zu entfernen aber auch um Epilepsie oder Pocken zu heilen.
Neben Tiger und Elefanten werden auch noch das Moschustiere, das Seepferdchen, aber auch Seelöwen werden in der chinesischen Medizin verwendet. Li unterscheidet dabei vier Kategorien von "tierischen Medikamenten":
- domestizierte Tier (Schweine, Hunde, Pferde,...)
- Wildtiere (Löwen, Tiger, Elefanten, Nashorn,...)
- Nagetiere, Affen und übernatürliche Wesen (Geister, Dryade,...)
- Medizin aus Menschen (Bestandteile von Menschen wie Haare, Knochen, Placenta, Penis,...)
Das Huang-ti Nei Ching (mögliche Übersetzung: Innerer Klassiker des Gelben Fürsten, Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin oder Die Medizin des Gelben Kaisers) ist das älteste Standartwerk der chinesische Medizin. Dieses Werk soll von Huang-ti, der „gelbe Kaiser“ um 2.600 v.Chr. Zusammengestellt worden sein. Erst im 3. Jahrhundert wurde es nach mündlichen Überlieferungen schriftlich verfasst.
Tigerbestandteile wurden für alle mögliche verschrieben, aber am meisten wurden Kochen verwendet. Li listete jeden Teil auf und beschrieb für was sie angewendet wurden:
TIGER FLESH. Said to be bad for the teeth.It should not be eaten in the first lunar month. For nausea, improves the vitality, and stops excessive salivation. For malari. A talisman against 36 kinds of diseases. A tonic to the stomach and spleen.
TIGER FAT. For all kinds of vomiting. For dog bite wounds. Applied in the rectum for bleeding hemorrhoids. Melted and applied to scabby and bald-headed conditions in children.
TIGER BLOOD.It builds up the constitution and strengthens the willpower.
BILE OF THE TIGER.For convulsions in children.
EYEBALL OF THE TIGER. Eyeballs are not used from animals that have died of sickness. The ball is macerated overnight in fresh sheep's blood、and then separated and dried over a low flame、and powdered. For epilepsy、malaria、fevers in children、and convulsions. For quieting nervous children. It clarifies the vision and removes membranes over the eye. It stops stops crying。
THE NOSE OF THE TIGER. For epilepsy and convulsions in children. Hung on the roof it will induce the birth boys.
TIGER TEETH. Applied to sores on the penis and running sores.Taken for hydrophobia and phthisis [wasting disease or tuberculosis].
TIGER CLAWS. With the bones and hair of the paw of the male animal tied on a baby's arm as a talisman.
TIGER'S WHISKERS. Given for toothache.Mondbär (auch Kragenbär genannt) haben von allen Tieren die höchste Nachfrage in der chinesischen Medizin aufgrund der Wirksamkeit ihrer Organe. Traditional wurden sie für ihre Gallenblasse gejagt. Da ihre Bestände bereits stark reduziert sind, werden auch andere Bären wie Polarbären oder Grizzlybären gejagt um die Nachfrage an Tierbestandteilen für die chinesische Medizin zu decken.
Zu viele Tiere sind vom aussterben bedroht. Auch wenn die traditionale chinesische Medizin nicht der einzige Grund dafür ist, spielt sie eine große Rolle dabei.
Zusammenfassung
Richard Ellis schreibt sehr ausführlich über die Verwendung von Tierbestandteile gefährdeter Arten in traditioneller Medizin. Dabei gibt er auch ein dramatischen Bild auf die Zukunft der Populationen dieser Tiere. Er zeigt auch auf, dass der Handel mit solchen Tierteilen und -produkten, zwar überwiegend in Asien zu finden ist, aber Weltweit stattfindet. Jeder der sich für die chinesische Medizin, aber auch gefährdete Tierarten interessiert kann man das Buch Tiger bone & rhino horn: The destruction of wildlife for traditional Chinese medicine empfehlen.
- ↑ „materica medica“ kann als „medizinisches Material“ übersetzt werden und der Begriff beschreibt Medizin und andere Substanzen die Ärzte verschreiben um Krankheit zu heilen. 1