Eshin'ni: Unterschied zwischen den Versionen

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Eshin'ni 恵信尼 (1182 - 1268?) war eine buddhistische Nonne und ist durch ihre Ehe zur Gründerfigur der Jōdo Shinshū 浄土真宗, [[Shinran]] 親鸞, bekannt geworden. Zu ihrem Leben gibt es nur spärliche Details; allerdings stellen ihre Briefe einen Meilenstein in der [[Shinran]]-Forschung dar.
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Eshin'ni 恵信尼 (1182–1268?) war eine buddhistische Nonne und ist durch ihre Ehe zur Gründerfigur der Jōdo Shinshū 浄土真宗, [[Shinran]] 親鸞, bekannt geworden. Zu ihrem Leben gibt es nur spärliche Details; allerdings stellen ihre Briefe einen Meilenstein in der [[Shinran]]-Forschung dar.
  
 
== Ehe mit Shinran ==
 
== Ehe mit Shinran ==
  
Wie sich Eshin'ni und [[Shinran]] kennenlernten, bleibt ungeklärt. Es ist möglich, dass sich die beiden bereits vor seinem Exil begegnet waren. Dort, in Kyōto, könnte sie eine Hofdame bei Kanezane Kujō 兼実九条 gewesen sein; Kanezane selbst war ein Unterstützer von [[Shinran]]s Lehrer Hōnen 法然. Es ist bekannt, dass sich viele Anhänger Hōnens nicht an das Zölibat hielten (Dobbins 2004:79). Der Ort, an den [[Shinran]] verbannt wurde, stimmt mit Eshin'nis Geburtsort überein: Echigo 越後. Höchstwahrscheinlich gehörte sie zu einer Familie mit beträchtlichem Vermögen und Bildungsniveau (Bloom 1968:19) und das erleichterte [[Shinran]]s Leben im Exil deutlich.
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Wie sich Eshin'ni und [[Shinran]] kennenlernten, bleibt ungeklärt. Es ist möglich, dass sich die beiden bereits vor seinem Exil begegnet waren. Dort, in Kyōto, könnte sie eine Hofdame bei Kujō Kanezane 九条兼実 gewesen sein; Kanezane selbst war ein Unterstützer von [[Shinran]]s Lehrer Hōnen 法然. Es ist bekannt, dass sich viele Anhänger Hōnens nicht an das Zölibat hielten (Dobbins 2004:79). Der Ort, an den [[Shinran]] verbannt wurde, stimmt mit Eshin'nis Geburtsort überein: Echigo 越後. Höchstwahrscheinlich gehörte sie zu einer Familie mit beträchtlichem Vermögen und Bildungsniveau (Bloom 1968:19) und das erleichterte [[Shinran]]s Leben im Exil deutlich.
  
 
=== Unklarheiten ===
 
=== Unklarheiten ===
  
Eine Legende besagt, Regent Kanezane soll 1201 die Eremitengemeinschaft besucht und von Hōnen verlangt haben, einen seiner Schüler zu verheiraten, um ein Beispiel für die Weidergeburt von Laien im Reinen Land zu setzen. Die Wahl fiel auf Shinran und so heiratete er eine Tochter des Regenten. Ob diese Legende tatsächlich wahr ist, bleibt ungeklärt. Es gibt Briefe, die als Hinweise gehandelt werden, dass er geheiratet haben könnte, allerdings werden sie nicht als stichhaltige Beweise akzeptiert, da die involvierten Personen zu unbekannt sind. Ein wichtiges Argument gegen die Legende ist, dass Shinran im Jahre 1207 (also einige Zeit nach der angeblichen Hochzeit) ein 7-Punkte-Gelöbnis unterschrieb, in dem ersichtlich wird, dass Hōnen versicherte, seine Anhänger würden sich an klösterliche Vorschriften halten – das beinhaltete auch das Zölibat (Bloom 1968:12-13).
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Eine Legende besagt, Regent Kanezane soll 1201 die Eremitengemeinschaft besucht und von Hōnen verlangt haben, einen seiner Schüler zu verheiraten, um ein Beispiel für die Wiedergeburt von Laien im Reinen Land zu setzen. Die Wahl fiel auf Shinran und so heiratete er eine Tochter des Regenten. Ob diese Legende tatsächlich wahr ist, bleibt ungeklärt. Es gibt Briefe, die als Hinweise gehandelt werden, dass er geheiratet haben könnte, allerdings werden sie nicht als stichhaltige Beweise akzeptiert, da die involvierten Personen zu unbekannt sind. Ein wichtiges Argument gegen die Legende ist, dass Shinran im Jahre 1207 (also einige Zeit nach der angeblichen Hochzeit) ein 7-Punkte-Gelöbnis unterschrieb, in dem ersichtlich wird, dass Hōnen versicherte, seine Anhänger würden sich an klösterliche Vorschriften halten – das beinhaltete auch das Zölibat (Bloom 1968:12–13).
  
Dokumente der Shinshū behaupten allerdings, die Tochter des Regenten sei ihrem Ehemann ins Exil nach Echigo gefolgt (Okusa 1919:314). Der Honganji-Stammbaum listet sieben Kinder bei Shinran auf. Oft wird angenommen, das erste Kind sei aus der Ehe zwischen ihm und der Tochter des Regenten Kanezane entstanden. Da es diese Ehe aber wahrscheinlich nie gegeben hat, wird die Theorie kaum akzeptiert. Andere Schriften wiederum besagen, Eshin'ni hatte nur sechs Kinder (Bloom 1968:20). Verschiedene Quellen aus der Zeit erschweren den Durchblick noch weiter, da man aus ihnen ableiten kann, Shinran hätte zwei Ehefrauen gehabt, manchmal liest man sogar von drei (Imai 1998:49-50).
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Dokumente der Shinshū behaupten allerdings, die Tochter des Regenten sei ihrem Ehemann ins Exil nach Echigo gefolgt (Okusa 1919:314). Der Honganji-Stammbaum listet sieben Kinder bei Shinran auf. Oft wird angenommen, das erste Kind sei aus der Ehe zwischen ihm und der Tochter des Regenten Kanezane entstanden. Da es diese Ehe aber wahrscheinlich nie gegeben hat, wird die Theorie kaum akzeptiert. Andere Schriften wiederum besagen, Eshin'ni hatte nur sechs Kinder (Bloom 1968:20). Verschiedene Quellen aus der Zeit erschweren den Durchblick noch weiter, da man aus ihnen ableiten kann, Shinran hätte zwei Ehefrauen gehabt, manchmal liest man sogar von drei (Imai 1998:49–50).
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Eshinni.jpg
Eshin'ni[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Eshin'ni 恵信尼
Lebenszeit geb. 1182 in Echigo 越後, gest. 1268(?) in Echigo (Heian-Zeit 平安時代 / Kamakura 鎌倉時代)
Verwandtschaft Ehefrau des Shinran 親鸞
Funktion, Amt Buddhistische Nonne
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Biographien.

Eshin'ni 恵信尼 (1182–1268?) war eine buddhistische Nonne und ist durch ihre Ehe zur Gründerfigur der Jōdo Shinshū 浄土真宗, Shinran 親鸞, bekannt geworden. Zu ihrem Leben gibt es nur spärliche Details; allerdings stellen ihre Briefe einen Meilenstein in der Shinran-Forschung dar.

Ehe mit Shinran

Wie sich Eshin'ni und Shinran kennenlernten, bleibt ungeklärt. Es ist möglich, dass sich die beiden bereits vor seinem Exil begegnet waren. Dort, in Kyōto, könnte sie eine Hofdame bei Kujō Kanezane 九条兼実 gewesen sein; Kanezane selbst war ein Unterstützer von Shinrans Lehrer Hōnen 法然. Es ist bekannt, dass sich viele Anhänger Hōnens nicht an das Zölibat hielten (Dobbins 2004:79). Der Ort, an den Shinran verbannt wurde, stimmt mit Eshin'nis Geburtsort überein: Echigo 越後. Höchstwahrscheinlich gehörte sie zu einer Familie mit beträchtlichem Vermögen und Bildungsniveau (Bloom 1968:19) und das erleichterte Shinrans Leben im Exil deutlich.

Unklarheiten

Eine Legende besagt, Regent Kanezane soll 1201 die Eremitengemeinschaft besucht und von Hōnen verlangt haben, einen seiner Schüler zu verheiraten, um ein Beispiel für die Wiedergeburt von Laien im Reinen Land zu setzen. Die Wahl fiel auf Shinran und so heiratete er eine Tochter des Regenten. Ob diese Legende tatsächlich wahr ist, bleibt ungeklärt. Es gibt Briefe, die als Hinweise gehandelt werden, dass er geheiratet haben könnte, allerdings werden sie nicht als stichhaltige Beweise akzeptiert, da die involvierten Personen zu unbekannt sind. Ein wichtiges Argument gegen die Legende ist, dass Shinran im Jahre 1207 (also einige Zeit nach der angeblichen Hochzeit) ein 7-Punkte-Gelöbnis unterschrieb, in dem ersichtlich wird, dass Hōnen versicherte, seine Anhänger würden sich an klösterliche Vorschriften halten – das beinhaltete auch das Zölibat (Bloom 1968:12–13).

Dokumente der Shinshū behaupten allerdings, die Tochter des Regenten sei ihrem Ehemann ins Exil nach Echigo gefolgt (Okusa 1919:314). Der Honganji-Stammbaum listet sieben Kinder bei Shinran auf. Oft wird angenommen, das erste Kind sei aus der Ehe zwischen ihm und der Tochter des Regenten Kanezane entstanden. Da es diese Ehe aber wahrscheinlich nie gegeben hat, wird die Theorie kaum akzeptiert. Andere Schriften wiederum besagen, Eshin'ni hatte nur sechs Kinder (Bloom 1968:20). Verschiedene Quellen aus der Zeit erschweren den Durchblick noch weiter, da man aus ihnen ableiten kann, Shinran hätte zwei Ehefrauen gehabt, manchmal liest man sogar von drei (Imai 1998:49–50).

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Alfred Bloom 1968
    „The life of Shinran Shonin: The journey to self-acceptance.“ Numen 15/1 (1968), S. 1-62.
  • James C. Dobbins 2004
    Letters of the Nun Eshinni: Images of Pure Land Buddhism in medieval Japan. Honolulu: University of Hawai'i Press 2004.
  • Masaharu Imai 1998
    Shinran to sono kazoku. Kyōto: Jishōsha Shuppan 自照社出版 1998.
  • Yejitsu Okusa 1919
    „Shinran, founder of the Pure Land sect.“ The Open Court 5 (1919), S. 310-319.

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/09/05

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Eshinni.jpg
    Eshin'ni Bild © Seesaa. (Letzter Zugriff: 2021/8/17)