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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2021, 12:12 Uhr
Themengruppe | Exzerpte |
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Behandeltes Werk |
Autor
Toyama Mikio 外山幹夫 (16.10.1932 - 26.4.2013) war eine japanische Historikerin. Sie wurde in Nagasaki geboren und absolvierte die Nagasaki Prefectural Omura High School. Sie absolvierte einen Doktarantenkurs in Literatur an der Universität von Hiroshima. 1978 schrieb sie ihre Doktorarbeit über den Entstehungsprozess der Daimyate anhand des Beispiels der Ōtomo Familie. Sie wurde zum außerordentlichen Professor am Sasebo Technical Junior College und an der Universität von Nagasaki. Als sie 1998 das Pensionsalter erreichte, trat sie von ihrem Amt zurück, wurde Professor Emeritus und nahm eine Professorenstelle am Nagasaki Prefectural Women's Junior College und 1999 an der Siebold University of Nagasaki. 2002 ging sie in Pension. Sie war unter anderem zuständig für die Bewahrung der Kulturgüter der Prefektur und war Mitglied des Komitees zur Zusammenstellung der Geschichte der Stadt Nagasaki.
Kapitel 13. Das Christentum und die Aktivitäten der Christen
Obwohl es einige historische Dokumente aus japanischen Quellen gibt, die sich mit den Aktivitäten der Christen zu dieser Zeit befassen, so sind es die Werke der Jesuiten, die am aufschlussreichsten sind. Obwohl die Berichte der Missionare oftmals vom Standpunkt des Verfassers voreingenommen sind, so sind sie doch größtenteils korrekt und liefern ein gutes Bild über die Geschehnisse der Zeit. Aus diesem Grund befasst sich die Autorin mit diesen Quellen. Die Autorin beschreibt zuerst die Reise Franz Xavers in Japan, beginnend mit seiner Ankunft in Kagoshima am 22. Tag des 7. Monats des Jahres Tenbun 18 (1549). Nach anfänglicher Enttäuschung am Hof von Shimazu Takahisa 島津貴久 und einer erfolglosen Reise nach Kyoto, um bei dem Shogun um Erlaubnis zu bitten, das Christentum verbreiten zu dürfen, hatte Franz Xaver vor, nach Indien zurückzukehren. Hier wollte er seine Strategie, die Japaner zu bekehren, überdenken, als er von Ōtomo Yoshishige 大友義鎮 eine Einladung erhielt, zu seinem Hof nach Bungo zu kommen. Einen Tag nach seiner Ankunft in Bungo im 9. Monat des Jahres Tenbun 20 (1551), traf sich Xaver mit Yoshishige. Er wurde freundlich empfangen und erhielt die Erlaubnis zu missionieren. Nach 2 Monaten kehrte Xaver nach Indien zurück. Im 8. Monat des nächsten Jahres (1552) kam der nächste Missionar, Pater Balthasar Gago, nach Bungo. Auch er erhielt eine Audienz bei Yoshishige, bei der ihm der Fürst etliche Moralfragen stellte. Es ist möglich, dass die Predigten Gagos, Yoshishige veranlassten, sich mit seinem Erzfeind Ōuchi Yoshitaka 大内義隆 zu versöhnen. Als Ōuchi Yoshitaka durch Verrat ums Leben kam, übernahm Yoshishiges Bruder jüngerer Bruder die Führung der Ōuchi Familie. Diesen bat Yoshishige darum, die Christen in seinem Gebiet zu beschützen, ein Wunsch, dem sein Bruder nachkam. Unter Yoshishiges Schutz stieg die Anzahl der Christen in Bungo beständig. Jedoch waren die japanischen Christen allesamt Mitglieder der unteren Schichten. Einer der Hauptgründe für die Konvertierung waren die Spitäler der Jesuiten, in denen die arme Bevölkerung versorgt wurde. Diese Nachrichten verbreiteten sich sogar bis nach Kyoto und Sakai und einige Leute pilgerten nach Bungo um sich medizinisch behandeln zu lassen. Die Verbreitung des Christentums löste großen Unmut bei einigen buddhistischen Sekten aus, und es kam immer wieder zu Zwischenfällen. Dies ging so weit, dass Yoshishige Gesetze erließ, die ANgriffe auf Missionare oder ihre Wohnstätten strafbar machten. Yoshishige gewann den Gefallen der Missionare, indem er ihnen viele Geschenke machte. Er strebte auch an, Verbindungen zu europäischen Herrschern zu knüpfen. Als im Jahre Kōji 3 (1557), der Beschützer des Christentums, Ōuchi Yoshinaga 大内義長 (Yoshishiges Bruder) von Mōri Motonari 毛利元就 getötet wurde, verlegte sich das Zentrum des Christentums von Yamaguchi nach Bungo. Es scheint unklar, wie sehr Yoshishige, zu dieser Zeit vom Christentum überzeugt war. Es scheint klar zu sein, dass er auch politische Ziele verfolgte. Es ist aber auch möglich, dass ein Hauptgrund, sich nicht zum Christentum zu bekehren, die Sorge vor politischen Unruhen war. Im Laufe der Jahre erhielt er 2 Briefe des portugiesischen Königs, die ihn zum Bekehren ermunterten. Jedoch scheinen diese Versuche nicht gefruchtet zu haben. Yoshishige scheint ein brillianter Politiker gewesen zu sein. Als er sich im 9. Monat des Jahres Eiroku 10 (1567) im Krieg gegen die Mōri befand, bat er die Portugiesen, die Schießpulverlieferungen an die Mōri einzustellen. Yoshishige stellte seine Diplomatie auch unter Beweis, in dem er nicht nur das Christentum, sondern auch den Buddhismus in seinen Ländereien förderte.