Exzerpt:Kita 1998/Einleitung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
 
 
 
Es gibt eine Vielzahl an Göttern, die [in Japan] als glückbringend verehrt werden. Warum unter diesen  insbesondere [[Zahlensymbolik#Sieben|sieben]] Glücksgott-Gestalten als die sogenannten „[[Sieben Glücksgötter|die sieben Glücksgötter]]“ ausgewählt wurden, ist zusammen mit der Frage, welchem gesellschaftlichen Wandel sie ihre Entstehung verdanken, ein interessantes Thema.
 
 
 
[[Datei:Takarabune.jpg|miniatur|rechts|Die sieben Glücksgötter vergnügt auf dem takarabune]]
 
 
 
Für gewöhnlich werden [[Daikoku|Daikoku]], [[Ebisu]], [[Bishamon-ten|Bishamon]], [[Benzai-ten|Ben-ten]], [[Fukurokuju]] und der Ehrwürdige [[Hotei]] als die sieben Glücksgötter bezeichnet. Allerdings sehen die genannten Glücksgötter anders aus als die erhabenen Buddhas und Bodhisattvas (''kensei butsubosatsu'' 賢聖仏菩薩達) [aus  Motiven wie] die ''sankyō'' 三教<ref>Die drei großen Religionen in China, Konfuzianismus (Jp: ''jukyō'' 儒教), Taoismus (Jp: dōkyō 道教), und Buddhismus (Jp: bukkyō 仏教).</ref>, die Fünf Patriarchen (''goso'' 五祖)<ref>Die 5 hohen Patriarchen Chinas der Chan-Linie</ref>, die Sieben Buddhas der Vergangenheit (''shichibutsu'' 七仏<ref>S. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%81%8E%E5%8E%BB%E4%B8%83%E4%BB%8F Wikipedia(ja.)]</ref>) oder die Dreizehn Buddhas,<ref>[http://www.aisf.or.jp/~jaanus/ Jūsanbutsu] 十三仏</ref> die aufgereiht, mit ernstem Gesicht eher so aussehen wie auf dem Foto einer Abschlussfeier. Die sieben Glücksgötter jedoch fahren normalerweise gemeinsam ausgelassen und freundschaftlich vergnügt auf dem [[Schatzschiff|takarabune]] (dem Schatzschiff der Glücksgötter), oder werden auf Rollbildern herumtollend, miteinander spielend/Spaß habend dargestellt. Dies mag ganz natürlich aus  der Redewendung „Das Glück kommt zu denen, die lachen“ hervorgehen, aber in Wirklichkeit haben die Glücksgötter keineswegs die ganze Zeit nur gelacht.
 
 
 
Sowohl der [[Inari|Inari-jin]] von Fushimi, als auch der [[Bishamon-ten]] von Kurama, als auch die ''ugajin'' 宇賀神 (Götter der Ernte und des Wohlstands) und die Wegegötter (''dōsojin'' 道祖神, Schutzgötter der Reisenden und der Wege) waren ursprünglich äußerst ernsthaft. Sogar von Ebisu Saburō von Utsunomiya 西の宮の夷三郎殿, den man später als das Urbild eines glücklichen Charakters bezeichnen sollte, hieß es früher, dass seine Urform (''honji'') ein schreckenerregender Kriegsgott wie Bishamon-ten 本地毘沙門天 oder  Fudō Myōō 不動明王 sei. Es muss eine besondere Bedeutung haben, dass es dazu gekommen ist, dass diese [Glücksgötter] so lustig dargestellt, gemalt oder geschnitzt wurden. Aber wahrscheinlich erzählt uns genau dies, warum die sieben Glücksgötter letztlich entstanden.
 
 
 
Wie die Glücksgötter im Wandel der Zeiten und der gesellschaftlichen Umstände entstanden sind, ist bereits mehrfach untersucht worden.<ref>U.a. in "''Fukujin enkaku gaisetsu'' 福神沿革概説" (Überblick der historischen Entwicklung der Glücksgötter), siehe "''Fukujin no kenkyū'' 福神の研究" (Forschung zu den Glücksgöttern)(''Nihon gakujutsu fukyū kaikan'' 日本学術普及会刊) [Fußnote von Kita].</ref>  Doch muss man festhalten, dass sie von ihrem ersten Erscheinen und ihrer Akzeptanz in der Muromachi-Zeit bis zum Anfang der Edo-Zeit in Relation zu den Bedürfnissen der Gesellschaft auftraten.
 
 
 
[[Datei:Drei Lachende.jpg|miniatur|rechts|Die drei Lachenden im Tigertal 虎渓の三笑]]
 
Wahrscheinlich war das Volk aufgrund der jahrelangen Kriegswirren von den langen Anstrengungen erschöpft und sehnte sich am Ende dieser Zeit großer Leiden (''kugen'' 苦患) nach Muße und Fröhlichkeit inmitten von Mühsal und Qual. Ganz nach dem Motto, dass das Leben sich gleich bleibt, ob man nun weint oder lacht, stürzte man sich in exzentrische (''dassoku share'' 脱俗諮落) Vergnügungen, was mit dem Wunsch nach einem Leben in Abgeschiedenheit [von gesellschaftl. Verpflichtungen] einherging. Vermutlich hatte das auch zur Folge, dass die Zen-buddhistischen Dialoge des Mönchs Ikkyū 一休 die Menschen erfreuten, oder dass Bilderrollen über „die drei Lachenden im Tigertal“ (''Kokei no sanshō'' 虎渓の三笑) oder [[Buddhismus_und_Humor|Kanzan und Jittoku]] 寒山・拾得 beliebt waren.<ref>S. zu beiden Motiven [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/ JAANUS]</ref> Dies ist der Grund, warum insbesondere zu den ''sanshō'' 三笑  sogar Nō-Stücke geschrieben und sie auch vom Kyōgen, den humorigen Zwischenspielen im Nō-Theater, begeistert aufgenommen wurden.
 
 
 
Folglich wurden Charaktereigenschaften dieser [exzentrischen] Art auch für die Glücksgötter notwendig. Figuren, die ehemals nichts mit ihnen zu tun hatten, wie der  weltabgewandte, beleibten Mönch [[Hotei]], oder [[Fukurokuju]] und [[Jurōjin]], die wie daoistische Einsiedler (''sennin'' 仙人) anmuten, wurden ihnen zur Seite gestellt, bis auch die anderen, ursprünglich ernsten Göttern auf natürliche Weise deren Charaktereigenschaften annahmen.
 
 
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 

Aktuelle Version vom 24. Februar 2014, 00:59 Uhr

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