Exzerpt:Kita1998/Die Charakteristika der sieben Glücksgötter: Unterschied zwischen den Versionen

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== Charakteristika der sieben Glücksgötter (S. 304-305) ==
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'''Exzerpt''' von Lisa-Maria Maierhofer
 
 
 
Die Auswahl der sieben Glücksgötter wurde nicht allein aufgrund des Bittens um Glück getroffen, sondern vielmehr gab es humorvolle Bildmotive, wo sich [die Glücksgötter] gegenseitig Streiche gespielt haben, ganz nach dem Geschmack der Zeit.
 
 
 
[[Datei:Fukujin tawamure.jpg|500px|miniatur|zentriert|Glücksgötter beim Spiel (Hokusai, 1858)]]
 
Diese Späße und Spielereien, wie beispielsweise [[Ebisu]] und [[Hotei]] beim kubibiki 首引き <ref>
 
"Kopfseilziehspiel". Ein Spiel, bei dem ein zu einem Ring gebundenes Seil um die Nacken der sich gegenübersitzenden Kontrahenten gelegt wird. Man versucht seinen Gegner zu sich heranzuziehen. [http://kotobank.jp/word/%E9%A6%96%E5%BC%95%E3%81%8D kotobank 首引き] (Stand: 2014/01/14)
 
</ref>, [[Daikoku]] und [[Hotei]] beim Glücksspiel oder [[Daikoku]] und [[Hotei]], wie sie sich gegenseitig am Bart ziehen, oder bei Trinkgelagen machten jene Glücksgötter vorwiegend aus.{{q|Nur E&D! --onaji imi de die anderen...}}
 
Eigentlich sollte man ja diese Glücksgötter verehren und es wäre besser, wenn sie wie wirkliche ernsthafte Götter wären.
 
(''信仰の上から云えば... also in etwa: "aus religiöser Perspektive..." Kita will damit unterstreichen, dass die Glücksgötter keinem rein rel., sondern einem künstl. Hintergrund entstammen. Keine moralische Wertung! B.S.'')
 
Wahrscheinlich infolge der damals vorherrschenden Zen-Mode wurden aber ältere Glücksgottheiten wie Ugajin 宇賀神 <ref>
 
Ein seit dem Mittelalter verehrter Gott der Landwirtschaft in Japan. Sein Ursprung geht auf die japansichen Mythen zurück. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E5%AE%87%E8%B3%80%E7%A5%9E Wikipedia.jp] (Stand: 2014/01/14)
 
</ref>
 
oder die Wegegötter ([[Dōsojin]] 道祖神) abgelöst und außergewöhnliche <ref>Im Text steht eigentlich "仙骨を伸びた" --> Einsiedler waren etwas sonderbar, daher heißt 仙骨を伸びた nicht "sich das Kreuzbein strecken" sondern eher "sonderbar"/"außergewöhnlich". </ref> neuere Gottheiten wie [[Hotei]] und [[Fukurokuju]] wurden als Glücksgötter ausgewählt.
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass keine ernsthafte Glücksgötter mit einander verbunden wurden (''shūgō'' 集合), sondern dass es sich um Götter handelt, die zusammen herumalbern.
 
 
 
[[Datei:Shisui.jpg|miniatur|300px|Vier Schläfer (China, 14. Jh.)]]
 
Aber es war nicht so, dass die Zahl Sieben sofort festgelegt war. Das lässt sich z.B. an den vier Glücksgöttern von Shūgetsu 秋月 [s.o.] erkennen, die wahrscheinlich den Vier Schläfern (''shisui'' 四睡)<ref> "Die Vier Schläfer" bezeichnet ein Bildtitel eines Werkes des chinesischen Künstlers Dào shì huà 道釈画. Es zeigt 4 schlafende Personen: den Zen-Meister Bukan 豊干 wie er mit Kazan 寒山, Jittoku 拾得 und einem Tiger am Ufer eines Baches in einer Schluchtschläft. Es soll die damalige Auffassung von Zen-Buddhismus wiedergeben. [http://www.emuseum.jp/detail/100837/000/000?mode=detail&d_lang=ja&s_lang=ja&class=&title=&c_e=&region=&era=&century=&cptype=&owner=&pos=321&num=3 National Institutes for Cultural Heritage] </ref> oder den Vier Trinkern (''shikō'' 四晧)<ref> Shāng shān sì hào tú 商山四皓図 ist der Titel eines Gemädles enstanden im 14. Jahrhundert, welches 4 alte Männer mit weißen Bärten zeigt, die aufgrund von Unruhen der damaligen Chin-Dynastie (221 v. Chr. - 207 v. Chr.) geflohen sind. [http://kotobank.jp/word/%E5%95%86%E5%B1%B1%E5%9B%9B%E7%9A%93%E5%9B%B3 kotobank 商山四皓図]</ref> nachempfunden sind,  oder an weiteren Kombinationen von  zwei Glücksgöttern. Auch wenn die Wahl der sieben Glücksgötter wahrscheinlich mit den Sieben Segnungen zu tun hatte, bedeutete das nicht, dass sich diese Auswahl sofort fest etablierte.
 
In der Literatur der Muromachi-Zeit (1337-1573) tauchen sie nicht als festes Ensemble auf.
 
Die vergleichsweise ältesten Beispiele kommen wohl aus dem Kyōgen 狂言.<ref>Kyōgen sind lustige Geschichten, die während einer Noh-Aufführung zur Auflockerung aufgeführt wurden. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%8B%82%E8%A8%80 Wikipedia.jp] (Stand: 2014/01/14)</ref>
 
 
 
Unter diesen  Glücksgöttern, wurde [[Ame no Uzume|Uzume]] durch [[Benzaiten]] ersetzt. Und so entstanden die  heutigen sieben Glücksgötter. Dass man die Unfug treibende weibliche Göttin Otafuku ([alter ego der Uzume]) durch die ernsthaftere [[Benzaiten]] ersetzte, bedeutet wohl nichts anderes, als dass sich die Einstellung gegenüber den Glückgöttern vom Spaß zur ernsthaften Verehrung wandelte. [[Benzaiten]] stammt ebenso wie [[Bishamon-ten]] und [[Daikoku]] aus Indien. In Japan wurde sie mit Ugajin identifiziert und war von alters her eine Gottheit, der man starken Glauben entgegenbrachte.
 
 
 
Im ''Kyōgenki'' 狂言記 <ref> Sammelbegriff für Bücher mit Kyogen-Gedichten und Erzählungen, die seit der Edo-Zeit im Umlauf kamen. 1660 bis 1730 wurden 4 Arten von Kyogen-Bücher herausgegeben、welche jeweils 50 Bände enthielten. [http://kotobank.jp/word/%E7%8B%82%E8%A8%80%E8%A8%98 kotobank 狂言記] (Stand: 2014/01/20)</ref> steht zudem folgendes geschrieben:
 
{{Zitat|
 
Die Gottheiten [[Benzaiten]] von Chikubujima 竹生島, Tamonten (entspricht [[Bishamon-ten]]) vom Berg Kurama 鞍馬<ref>Liegt in Kyōto und es gibt dort auch den Kurama Tempel, wo Bishamonten verehrt wird [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%9E%8D%E9%A6%AC%E5%B1%B1 Wikipedia.jp]</ref>, [[Ebisu]], [[Daikoku]], [[Fukurokuju]] und [[Jurōjin]] garantieren für alle Zeit ein langes Leben. Sie sind mit vielen Millionen Jahren gesegnet. Uns auch [[Hotei]], der vielen Kindern Liebe entgegenbringt und der all jene glücklich macht, die ihn anbeten und ihnen ein langes Leben beschert, wird lange bestehen.}}
 
 
 
Auch sonst sind die Glücksgötter immer wieder zum Stoff von Kyōgen geworden, etwa in ''Ebisu-Daikoku'' 夷大黒, ''Renga-Bishamon'' 連歌毘沙門, ''Fukuwatari'' 福渡 (auch ''Kurama-mairi'' 鞍馬詣), oder ''Negi-yamabushi'' 禰宜山伏, um nur einige Stücke zu nennen.
 
 
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 

Aktuelle Version vom 24. Februar 2014, 00:01 Uhr

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