Exklusivismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter Exklusivismus wird aus religionswissenschaftlicher Perspektive eine Vorrangstellung ausgehend von der eigenen Religion verstanden. Man sieht in ihr den einzigen (exklusiven) Zugang zur letzten göttlichen Wirklichkeit. Dementsprechend spielt die eigene Religion die größte Rolle und alle anderen Religionen haben nach dieser Auffassung keinen Anteil an der Wahrheit. | Unter Exklusivismus wird aus religionswissenschaftlicher Perspektive eine Vorrangstellung ausgehend von der eigenen Religion verstanden. Man sieht in ihr den einzigen (exklusiven) Zugang zur letzten göttlichen Wirklichkeit. Dementsprechend spielt die eigene Religion die größte Rolle und alle anderen Religionen haben nach dieser Auffassung keinen Anteil an der Wahrheit. | ||
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− | | Auf das Christentum bezogen bedeutet dies, dass Gott sich in Jesus Christus für alle Menschen mitgeteilt hat. Diese Grundaussage begründet zugleich den missionarischen Anspruch des Christentums. | + | | Auf das Christentum bezogen bedeutet dies, dass Gott sich in Jesus Christus für alle Menschen mitgeteilt hat. Diese Grundaussage begründet zugleich den missionarischen Anspruch des Christentums. |
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Aktuelle Version vom 22. März 2022, 20:57 Uhr
Themengruppe | Ideen (Konzepte, Vorstellungen, Lehren) |
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Idee, Konzept | exklusive Vorrangstellung der eigenen Religion |
Unter Exklusivismus wird aus religionswissenschaftlicher Perspektive eine Vorrangstellung ausgehend von der eigenen Religion verstanden. Man sieht in ihr den einzigen (exklusiven) Zugang zur letzten göttlichen Wirklichkeit. Dementsprechend spielt die eigene Religion die größte Rolle und alle anderen Religionen haben nach dieser Auffassung keinen Anteil an der Wahrheit.
Mit dem exklusiven Anspruch entsteht eine Kategorisierung der Anhänger der Religionen in diejenigen, die an der Wahrheit teilhaben und diejenigen, die noch keinen Anteil an ihr haben. Im Dialog der Religionen bezieht der Exklusivismus eine monozentrische Position. Der Absolutheitsanspruch, welcher mit dem Exklusivismus einhergeht, lässt eine Gleichberechtigung aller Dialogpartner unmöglich werden.[1] Der Protestantismus hat allerdings bereits im Zuge der Aufklärung auch inklusivistische Positionen entwickelt, während die katholische Kirche im 2. Vatikanischen Konzil (1962–1965) gegen den Exklusivismus Stellung nahm und sich für den Inklusivismus aussprach.
Monotheistische Religionen wie Christentum oder Islam bieten historisch gesehen dennoch die deutlichsten Beispiele für Exklusivismus, da sie aus ihrem Geltungsanspruch immer wieder die Verfolgung anderer Religionen legitimiert haben (Beispiel Kreuzzüge oder Islamischer Staat). Im Unterschied dazu gibt es im Buddhismus eine lange Tradition der "Inklusion" anderer Religionen, die häufig als im Kern buddhistisch interpretiert werden. Doch ist dieser Inklusivismus nicht mit Toleranz gleichzusetzen, da es auch im Buddhismus zu Verfolgungen von Religionen kam, die sich der Inklusion widersetzten. So kam es auch in Japan dazu, dass Gruppen mit exklusivem Absolutheitsanspruch (also z.B. Christen, aber auch "heterodoxe" buddhistische Sekten) im Namen des Buddhismus ähnlich wie „Ketzer“ verfolgt wurden.[2] Rezentere Beispiele von religiöser Verfolgung durch buddhistische Gesellschaften findet man heute u.a. in Myanmar.
Verweise
Literatur
- Andreas Dickers 2009Über die Möglichkeit eines interreligiösen Dialogs zwischen Christentum und Islam am Beispiel der Menschenrechte. München: Grin Verlag 2009.
Internetquellen
- Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).
Fußnoten
- ↑ Dickers 2009, S. 5–6
- ↑ „Buddhistische Grundlehren“, Religion in Japan (Stand: 2021/08/15)
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