Kegare: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „<!--Vorlage:P21 gelöscht-->[\s]*“ durch „“)
 
(19 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Als ''kegare'' 穢れ beschreibt man in Shintō und Buddhismus die religiösen Verunreinigungen, die durch eine rituelle Reinigung wie ''[[Ōharae]]'' 大祓 oder ''Misogi'' 禊 purifiziert werden können.
+
{{idee
 +
|idee= ''kegare'' 穢れ;  Unreinheit, rituelle Verunreinigung
 +
|bemerkung= mit Shintō assoziiert, allerdings auch für den jap. Buddhismus wichtig
 +
|kontext={{fudokipedia}}
 +
|bild=
 +
|toc=0
 +
|bild_t=
 +
}}
  
 +
Als ''kegare'' 穢れ beschreibt man in Shintō und [[Buddhismus]] die religiösen Verunreinigungen, die durch eine rituelle Reinigung wie ''[[Ōharae]]'' 大祓 oder ''Misogi'' 禊 purifiziert werden können.
  
== Die verunreinigenden Sünden ''tsumikegare'' 罪穢れ ==
+
== Die verunreinigenden Sünden ==
  
Im [[Kojiki]] werden folgende Sünden beschrieben:
+
Im ''[[Kojiki]]'' 古事記 werden folgende Sünden ''tsumikegare'' 罪穢れ beschrieben:
 
*Häutung von lebendigen Tieren
 
*Häutung von lebendigen Tieren
 
*Rückwärtige Häutung
 
*Rückwärtige Häutung
Zeile 13: Zeile 21:
 
*Geschlechtsverkehr mit Pferden, Kühen, Hühnern und Hunden
 
*Geschlechtsverkehr mit Pferden, Kühen, Hühnern und Hunden
  
In dem Gebet ''oharai norito'' von [http://de.wikipedia.org/wiki/Engishiki Engishiki 廷喜式] beschreibt man die ersten 5 Sünden als „himmlisch“ und den Rest, wie etwa Inzest oder Geschlechtsverkehr mit den Tieren, als „irdisch“.
+
Im Gebet ''Oharai norito'' 大祓祝詞 des ''[[Engi-shiki]]'' werden die ersten fünf Sünden als „himmlisch“ und der Rest wie etwa Inzest oder Geschlechtsverkehr mit den Tieren als „irdisch“ beschrieben.
 
 
 
Keine der Sünden listet übliche Verbrechen wie Diebstahl oder Mörder und sind offenbar nicht einfach Verstöße gegen die moralischen Normen.
 
Keine der Sünden listet übliche Verbrechen wie Diebstahl oder Mörder und sind offenbar nicht einfach Verstöße gegen die moralischen Normen.
  
Die Verunreinigung, die die „irdischen“ Sünden verursachen ist ziemlich explicit im Gegensatz zu den „himmlischen“ Sünden, dessen Art von Verunreinigung von rein symbolischem Charakter ist. Die rückwärtige Häutung von Tieren wäre in sich kein großes Verbrechen, in dem Kontext von kosmischen Anordnungen bedeutete aber etwas, was rückwärts gemacht wurde, und deswegen als ein Verstoß gegen die Natur tabuisiert sein musste. (ELLWOOD 1993:156,157)
+
Die Verunreinigung, die die „irdischen“ Sünden verursachen, ist ziemlich explizit im Gegensatz zu den „himmlischen“ Sünden, dessen Art von Verunreinigung von rein symbolischem Charakter ist. Die rückwärtige Häutung von Tieren wäre in sich kein großes Verbrechen, in dem Kontext von kosmischen Anordnungen bedeutete aber etwas, was rückwärts gemacht wurde, und deswegen als ein Verstoß gegen die Natur tabuisiert sein musste.<ref>Ellwood 1993, S. 156–157</ref>
  
 
==Vorkommen des ''kegare'' in der Mythologie==
 
==Vorkommen des ''kegare'' in der Mythologie==
  
*[[Izanagi und Izanami | Izanagi]] unterzog sich nach seiner Flucht aus der Unterwelt einer rituellen Waschung, um sich von den Verunreinigungen die er dort erfahren hat zu befreien. Dabei entstanden [[Amaterasu]], [[Tsukiyomi no mikoto]] sowie [[Susanoo]].
+
*[[Izanagi]] 伊邪那岐命 unterzog sich nach seiner Flucht aus der Unterwelt einer rituellen Waschung, um sich von den Verunreinigungen die er dort erfahren hat zu befreien. Dabei entstanden [[Amaterasu]] 天照, [[Tsukiyomi no Mikoto]] 月読尊 sowie [[Susanoo]] 須佐之男.
  
*…
+
*… {{q|Bearbeitung notwendig}}
  
+
{{verweise
==Verweise==
+
| themen= <!-- Liste interner Links mit verwandten Themen -->
[http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%A9%A2%E3%82%8C] Kegare 穢れ.  Wikipedia(ja).
 
  
== Quellen ==
+
| literatur= <!-- verwendete Literatur  -->
 
* {{Literatur:Aston 1972}}
 
* {{Literatur:Aston 1972}}
 
* {{Literatur:Ellwood 1993}}
 
* {{Literatur:Ellwood 1993}}
 
+
| links= <!-- Liste externer Links -->
*{{Link:Wikipedia(ja)}}
+
* „[http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%A9%A2%E3%82%8C Kegare 穢れ]“, {{Link:Wikipedia(ja)}}
 
+
| update= 2021/08/19<!-- Datum der Linkliste -->
{{Fudokipedia}}
+
| ref= 1 <!-- oder 1, wenn <ref> verwendet wird -->
 +
| abb= 0 <!-- oder 1, wenn {{abb}} verwendet wird -->
 +
}}

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Seiten-Infobox
ThemengruppeIdeen (Konzepte, Vorstellungen, Lehren)
Idee, Konzept kegare 穢れ; Unreinheit, rituelle Verunreinigung
Bemerkungmit Shintō assoziiert, allerdings auch für den jap. Buddhismus wichtig
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Als kegare 穢れ beschreibt man in Shintō und Buddhismus die religiösen Verunreinigungen, die durch eine rituelle Reinigung wie Ōharae 大祓 oder Misogi 禊 purifiziert werden können.

Die verunreinigenden Sünden

Im Kojiki 古事記 werden folgende Sünden tsumikegare 罪穢れ beschrieben:

  • Häutung von lebendigen Tieren
  • Rückwärtige Häutung
  • Brechen von Kämmen
  • Überdecken von Gruben
  • Defäkation
  • Inzest
  • Geschlechtsverkehr mit Pferden, Kühen, Hühnern und Hunden

Im Gebet Oharai norito 大祓祝詞 des Engi-shiki werden die ersten fünf Sünden als „himmlisch“ und der Rest wie etwa Inzest oder Geschlechtsverkehr mit den Tieren als „irdisch“ beschrieben. Keine der Sünden listet übliche Verbrechen wie Diebstahl oder Mörder und sind offenbar nicht einfach Verstöße gegen die moralischen Normen.

Die Verunreinigung, die die „irdischen“ Sünden verursachen, ist ziemlich explizit im Gegensatz zu den „himmlischen“ Sünden, dessen Art von Verunreinigung von rein symbolischem Charakter ist. Die rückwärtige Häutung von Tieren wäre in sich kein großes Verbrechen, in dem Kontext von kosmischen Anordnungen bedeutete aber etwas, was rückwärts gemacht wurde, und deswegen als ein Verstoß gegen die Natur tabuisiert sein musste.[1]

Vorkommen des kegare in der Mythologie

  • Izanagi 伊邪那岐命 unterzog sich nach seiner Flucht aus der Unterwelt einer rituellen Waschung, um sich von den Verunreinigungen die er dort erfahren hat zu befreien. Dabei entstanden Amaterasu 天照, Tsukiyomi no Mikoto 月読尊 sowie Susanoo 須佐之男.

Verweise

Literatur

  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Robert S. Ellwood 1993
    „A Japanese mythic trickster figure: Susa-no-o.“ In: William J. Hynes und William G. Doty (Hg.), Mythical trickster figures. Contours, contexts and criticism. M. Tuscaloosa: The University of Alabama Press 1993, S. 141-158.

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/08/19

Fußnoten

  1. Ellwood 1993, S. 156–157