Haie: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Element, das auch für ozeanische Mythen charakteristisch ist, ist das Auftauchen von Haien. Im ''[[Izumo fudoki]]'' wird die Geschichte von [[Izumo no Imaro]] erzählt, dessen Tochter von einem Hai attackiert wird und stirbt. Er sucht nach Rache, die anderen Haie zeigen ihm den Mörder seiner Tochter. Eine verblüffend ähnliche Geschichte wird in der malaiischen Mytologie erzählt. Dort gibt es einen "chief of sharks", der immer, wenn jemand von einem Hai attackiert wurde, alle Haie der Region versammelt und sie fragt, wer der Schuldige war. Die unschuldigen Haie ziehen sich zurück, wodurch der Schuldige sichtbar wird. (Aoki 1997:83f) (Aoki 1971:69)
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Auch in einer anderen Geschichte des Izumo fudoki spielt ein Hai die "Hauptrolle": er verliebt sich in die Göttin Tamahi aus dem Dorf Ai. Sie erwidert seine Liebe nicht und blockiert den Fluss mit Felsen, um den Hai fernzuhalten. Dieser weint und jammert, jedoch vergeblich. (Aoki 1997:148)
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Haie tauchen sowohl in japanischen als auch in ozeanischen Mythen auf und könnten als Beleg für gegenseitige Einflüsse gesehen werden.  
Aber auch Krokodile spielen in der ozeanischen Mythologie eine große Rolle. "Es gab (...) auch zahlreiche Kreaturen, die man mit Drachen und Ungeheuern gleichsetzen könnte. Am berühmtesten war der ''taniwha'' Neuseelands. Die ''taniwha''-Mythen gehen vermutlich auf Erinnerungen in Westpolynesien zurück, wo bei ungewöhnlichen Wetterlagen bisweilen Salzwasserkrokodile auftauchen und Unheil stiften." (Cotterell 2008:221)
 
  
== Quellennachweis ==
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Im ''[[Izumo fudoki]]'' 出雲風土記 wird die Geschichte von [[Izumo no Imaro]] erzählt, dessen Tochter von einem Hai attackiert wird und stirbt. Er sinnt nach Rache, die anderen Haie zeigen ihm den Mörder seiner Tochter.
  
Aoki, Michiko, 1971. Izumo Fudoki (Monumenta Nipponica Monograph)
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Eine verblüffend ähnliche Geschichte wird in der malaiischen Mytologie erzählt. Dort gibt es einen „chief of sharks“, der immer, wenn jemand von einem Hai attackiert wurde, alle Haie der Region versammelt und sie fragt, wer der Schuldige war. Die unschuldigen Haie ziehen sich zurück, wodurch der Schuldige sichtbar wird.<ref>Aoki 1997, S. 83–84</ref><ref>Aoki 1971, S. 69</ref>
  
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Auch in einer anderen Geschichte des ''Izumo fudoki'' spielt ein Hai die „Hauptrolle“: Er verliebt sich in die Göttin Tamahi aus dem Dorf Ai. Sie erwidert seine Liebe nicht und blockiert den Fluss mit Felsen, um den Hai fernzuhalten. Dieser weint und jammert, jedoch vergeblich.<ref>Aoki 1997, S. 148</ref>
  
Cottorell, Arthur, 2008. ''Mythologie. Götter, Helden, Mythen'' Bath: Parragon Books Ltd
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Aus dem japanischen Wort, das im ''Fudoki'' verwendet wird und welches mit „Hai“ übersetzt wird („[[wani]]“ 鰐 = Krokodil) lässt sich nicht klar herauslesen, ob es sich nun tatsächlich um Haie handelt oder vielleicht doch um Krokodile.
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Aber auch Krokodile spielen in der ozeanischen Mythologie eine große Rolle:
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|Es gab (...) auch zahlreiche Kreaturen, die man mit Drachen und Ungeheuern gleichsetzen könnte. Am berühmtesten war der ''taniwha'' Neuseelands. Die ''taniwha''-Mythen gehen vermutlich auf Erinnerungen in Westpolynesien zurück, wo bei ungewöhnlichen Wetterlagen bisweilen Salzwasserkrokodile auftauchen und Unheil stiften.
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Seiten-Infobox
ThemengruppeGeister (inkl. Tiere und Monster)
Name Haie
Bemerkung Erwähnung in Mythen
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Haie tauchen sowohl in japanischen als auch in ozeanischen Mythen auf und könnten als Beleg für gegenseitige Einflüsse gesehen werden.

Im Izumo fudoki 出雲風土記 wird die Geschichte von Izumo no Imaro erzählt, dessen Tochter von einem Hai attackiert wird und stirbt. Er sinnt nach Rache, die anderen Haie zeigen ihm den Mörder seiner Tochter.

Eine verblüffend ähnliche Geschichte wird in der malaiischen Mytologie erzählt. Dort gibt es einen „chief of sharks“, der immer, wenn jemand von einem Hai attackiert wurde, alle Haie der Region versammelt und sie fragt, wer der Schuldige war. Die unschuldigen Haie ziehen sich zurück, wodurch der Schuldige sichtbar wird.[1][2]

Auch in einer anderen Geschichte des Izumo fudoki spielt ein Hai die „Hauptrolle“: Er verliebt sich in die Göttin Tamahi aus dem Dorf Ai. Sie erwidert seine Liebe nicht und blockiert den Fluss mit Felsen, um den Hai fernzuhalten. Dieser weint und jammert, jedoch vergeblich.[3]

Aus dem japanischen Wort, das im Fudoki verwendet wird und welches mit „Hai“ übersetzt wird („wani“ 鰐 = Krokodil) lässt sich nicht klar herauslesen, ob es sich nun tatsächlich um Haie handelt oder vielleicht doch um Krokodile. Aber auch Krokodile spielen in der ozeanischen Mythologie eine große Rolle:

Es gab (...) auch zahlreiche Kreaturen, die man mit Drachen und Ungeheuern gleichsetzen könnte. Am berühmtesten war der taniwha Neuseelands. Die taniwha-Mythen gehen vermutlich auf Erinnerungen in Westpolynesien zurück, wo bei ungewöhnlichen Wetterlagen bisweilen Salzwasserkrokodile auftauchen und Unheil stiften.
Cottorell 2008, S. 221

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1971
    Izumo fudoki. (Monumenta Nipponica Monograph.) Tokyo: Sophia University 1971.
  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Arthur Cottorell 2008
    Mythologie: Götter, Helden, Mythen. Bath: Parragon Books Ltd 2008.

Fußnoten

  1. Aoki 1997, S. 83–84
  2. Aoki 1971, S. 69
  3. Aoki 1997, S. 148