Mythen/Goetter des Himmels/Uzume: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. November 2023, 13:25 Uhr
Ame no Uzume [Ame no Uzume (jap.) 天鈿女/天宇受賣 mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters] ist die vielleicht bekannteste weibliche Nebenrolle im mythologischen Epos der Tennō-Dynastie. Sie tritt in zwei entscheidenden Episoden auf: Im Mythos von Amaterasu in der Felsenhöhle, wo sie die Sonnengottheit durch ihren Tanz aus der Höhle hervorlockt, und im Mythos von der Herabkunft des Himmlischen Enkels. In beiden Fällen entblößt sie sich und bewirkt dadurch einen Sinneswandel ihres Gegenübers. Zweifellos ist Uzumes Bekanntheit dieser sexuellen Konnotation geschuldet.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1816. Internet Archive, Birmingham Young University.
Werk von Taki Katei (1832–1901). Bakumatsu Zeit, 1859. Library of Congress.
Uzumes Entblößungen sind allerdings kein schnöder Striptease, sondern tragen rituelle Züge. Gleichzeitig wird ihr Tanz vor der Felsenhöhle auch als Urszene des japanischen Theaters angesehen. Die Gestalt der Uzume macht somit deutlich, dass Tanz, Theater und Ritus in alter Zeit wohl nicht von einander zu trennen waren, und verrät zudem, dass Spaß und Erotik im alten Ritualwesen durchaus ihren Platz hatten.
Die mythologische Gestalt der Uzume
Meiji-Zeit. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 68 (mit freundlicher Genehmigung).
Uzumes Tanz vor der Felsenhöhle Ame-no-iwato [Ame-no-iwato (jap.) 天岩戸 wtl. Felsentor des Himmels; Höhle, in die sich Amaterasu zurückzieht], in die sich die Sonnengottheit Amaterasu [Amaterasu (jap.) 天照 Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise] schmollend zurück gezogen hat, wird im Nihon shoki [Nihon shoki (jap.) 日本書紀 Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)] in knappen Worten als heiter und ausgelassen geschildert. Im Kojiki [Kojiki (jap.) 古事記 „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)] wird die Szene hingegen folgendermaßen geschildert:
Währenddessen befestigte Amé-nó-uzume-nó-mikótó die Ranken vom himmlischen Schattengewächs (hikage) des [Berges] Amé-no-kagu-yama als Ärmelband, machte die himmlischen masaki-Ranken zum Haarschmuck, nahm die Blätter des Kleinen Bambus vom [Berg] Amé-no-kagu-yama zu einem Strauß gebunden in die Hand, stellte neben der Tür des Himmlischen Felsenhauses einen Kübel auf, trat dröhnend darauf und vollzog eine göttliche Besessenheit. Sie ließ die Brüste heraushängen und zog das Saumband ihres Gewandes hinab bis zur Scheide. Da geriet das Hohe Himmelsgefilde in Aufruhr, und die acht Millionen Gottheiten brachen alle vereint in Lachen aus.1
Man kann sich diese tanzende Uzume also am ehesten als eine wilde, mit Besessenheitskulten in Verbindung stehende Shamanin vorstellen, die sich aus Ranken, Gräsern und Baumzweigen Arm- und Kopfschmuck fertigt. Laut dem Nihon shoki hält sie außerdem einen Speer in der Hand. So angetan steigt sie auf einen umgestürzten Zuber, der als Resonanzboden ihres stampfenden Tanzes dient, und verfällt in einen ekstatischen Trance-Zustand. In beiden Mythenvarianten erregt Uzume auf diese Weise die Neugier der Sonnengottheit, die daraufhin ihre freiwillige Isolation beendet und die Welt wieder in ihrem Licht erstrahlen lässt. Insofern erscheint Uzumes Tanz in beiden Varianten als das richtige Mittel, um einen Stimmungswandel bei beleidigten Gottheiten herbeizuführen.
Werk von Irie Chōhachi (1815–1889). Meiji Zeit, 19. Jh. Master plasterer Izu-no-Chohachi.
In der zweiten Episode gehört Uzume zum Gefolge des „Himmlischen Enkelsohns“ Ninigi [Ninigi (jap.) 瓊瓊杵 mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus], der die Herrschaft auf der Erde antreten soll. Im Zuge seines Abstiegs zur Erde stellt sich ihm und seinen Begleitern eine unheimliche Gottheit namens Sarutahiko [Sarutahiko (jap.) 猿田彦 Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt] (wtl. „Prinz des Affenfelds“) in den Weg. Sarutahiko besitzt eine „sieben-Hand-lange“ Nase, ist zudem von ungewöhnlich hohem Wuchs und emittiert Lichtstrahlen aus Mund und After. Die himmlischen Götter wissen nicht, ob er feindlich oder freundlich gesonnen ist. Ame no Uzume ergreift die Initiative, um die Sache zu klären, und entblößt vor dem seltsamen Gott ein weiteres Mal ihre Brüste, wobei sie in verächtliches Lachen ausbricht. Sarutahiko erklärt daraufhin, dass er gekommen sei, um dem Himmlischen Enkel den Weg zu weisen. Ob dies sein ursprüngliches Vorhaben war, oder ob Uzume ihn durch ihr Verhalten dazu brachte, bleibt offen. Auffallend ist jedoch, dass sich Uzume in beiden Szenen einer Art Striptease bedient, um andere Gottheiten zu manipulieren.
Werk von Matsunaga Hanzan (1818–1882). Späte Edo-Zeit. Bildquelle: Ritsumeikan ARC.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Späte Edo-Zeit, 1856. The British Museum.
Uzume und Sarutahiko werden schlussendlich ein Paar und Uzume übernimmt von ihm den Namensteil „Affe“ (saru [saru (jap.) 猿 Affe; gehört auch zu den zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) (verwendet in dem Fall das Kanji 申)]). Sie wird nun als Sarume [sarume (jap.) 猿女 Priestertänzerin; wtl. „Affenfrau“] no kimi — wtl. „Herrin der Affenfrauen“ tituliert. Affe ist dabei nicht als Schimpfwort zu verstehen, sondern steht metaphorisch für Schauspieler, wie sich auch in einem alten Namen des Nō [Nō (jap.) 能 traditionelles jap. Theater mit charakterstischem Tanz, Gesang und Masken; entwickelte sich im 14. Jh. aus dem volkstümlichen dengaku (Feld- oder Bauern-Theater) und avancierte zur repräsentativen Theaterform der Kriegerelite (bushi)]-Theaters andeutet: sarugaku [sarugaku (jap.) 猿楽 Alte Bezeichnung für Nō-Theater; wtl. „Affenmusik“], wtl. „Affenmusik“. Die „Affenfrauen“ wiederum waren Priester-Tänzerinnen des frühen Tennō-Hofes, die in Ame no Uzume ihre Ahnherrin erblickten. Uzumes Handlungen, ihr erotischer Tanz vor der Felsenhöhle und ihr provokantes Techtelmechtel mit Sarutahiko, stehen also mit dem Ritualwesen bei Hof in enger Beziehung und dienen als Gründungsmythen für bestimmte, regelmäßig praktizierte Zeremonien. Laut dem Kogo shūi [Kogo shūi (jap.) 古語拾遺 Chronik Japans (807)] (verfasst 807) leitet sich insbesondere der „Ritus zur Besänftigung der Geister“ (chinkonsai [chinkonsai (jap.) 鎮魂祭 Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister]) auf den Tanz der Ame no Uzume zurück. Damit wird indirekt klar, dass die von Uzume adressierten Gottheiten, Amaterasu und Sarutahiko, in einem entrückten, übelwollenden Zustand waren, der mitunter auch als aramitama [aramitama (jap.) 荒魂 wtl. rauer (wilder) Geist; gewalttätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu nigimitama, milder Geist)], als wilder, bösartiger Seelenzustand bezeichnet wird. Uzumes Aufgabe bestand also darin, die jeweiligen Gottheiten durch theatralische Mittel in einen milden Seelenzustand (nigimitama [nigimitama (jap.) 和魂 wtl. milder Geist; wohltätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu aramitama, rauer Geist)]) zu versetzen.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Colbase.
Ähnliche Riten sind für spätere Zeiten nur spärlich dokumentiert. Es existiert jedoch eine Darstellung aus dem Kitano tenjin engi [Kitano tenjin engi (jap.) 北野天神縁起 Schreinchronik des Kitano Tenman-gū, in dem der Hofadelige Sugawara no Michizane (845–903) verehrt wird; besonders ab dem 13. Jahrhundert in illustrierten Querbildrollen (emaki) abgefasst] in einer Version aus dem 13. Jahrhundert, in der eine an Uzume gemahnende Szene dargestellt ist. Eine Hofdame im Gewand einer Schreindienerin, aber mit entblößtem Oberkörper, schwenkt in Gegenwart eines betenden Mönchs einen rituellen Gegenstand. Der betreffenden Schreinlegende zufolge hat die Hofdame den Mönch jedoch fälschlich der sexuellen Belästigung beschuldigt und wird mit Hilfe der Gottheit dazu gebracht, diese Verleumdung zurück zu nehmen. Ihr ekstatischer Tanz und ihre Entblößung werden demnach im mittelalterlichen Kontext nicht mehr positiv bewertet, sondern sind eher als Zeichen eines Schuldeingeständnisses zu deuten.
Während das Stampfen in der japanischen Tradition, namentlich im Nō, durchaus erhalten blieb, ist die Entblößung kein Element des klassischen japanischen Theaters. Allerdings könnte man vielleicht im Butoh [Butoh (jap.) 舞踏 wtl. Stampftanz; zeitgenössische Tanzform des 20. Jhs. (auch butō)] (wtl. Stampftanz) des 20. Jahrhunderts, in dem u.a. Nacktheit und Stampfen in Kombination eingesetzt wurden, eine entfernte Erinnerung an den Tanz der Uzume erblicken.
Uzume in kagura und ukiyoe
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, um 1850. British Museum.
Die heute gängige ikonographische Form der Uzume lässt sich bereits in den ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit] der Edo-Zeit gut erkennen, hat jedoch mit der provokanten Shamanin der Mythen auf den ersten Blick nur wenig zu tun. Sie zeigt die Göttin im klassischen Gewand einer Schreindienerin (miko [miko (jap.) 巫女 Miko, kami-Priesterin, Schreindienerin; auch: weibliche Shamanin; andere Schreibungen 神子 (Gott-Kind) oder 御子 (erhabenes Kind)]). Auch die Gegenstände, die sie in den Händen hält, sind meist dem neuzeitlichen Schreinritual entnommen. Diese Charakteristika stammen aller Wahrscheinlichkeit nach aus den sogenannten kagura [kagura (jap.) 神楽 rituelle Tänze und Gesänge]-Tänzen. Dies sind rituelle Tänze, die zumeist in Shintō-Schreinen aufgeführt werden. Während die frühesten bekannten Formen keine dramatische Handlung besaßen, haben sich seit der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit kagura in Form von dramatisierten mythologischen Themen mehr und mehr verbreitet. Die Hervorlockung der Sonnengottheit stellt dabei — neben dem Kampf Susanoos mit der achtköpfigen Schlange Yamata no Orochi [Yamata no Orochi (jap.) 八岐大蛇 Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt] — eines der populärsten Sujets dar. Seltsamerweise tritt in den kagura neben Uzume stets auch Sarutahiko auf, das Tanztheater verschmilzt also die beiden mythologischen Episoden vom Tanz vor der Felsenhöhle und dem Abstieg des Himmlischen Enkels. Auch auf den entsprechenden ukiyo-e ist zumeist Sarutahiko neben Uzume vor der Felsenhöhle zu erkennen.
Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
Otafuku, Okame, Oto Goze: Uzume als Glücksgöttin
Die erotische Rolle, die Uzume in den Mythen inne hat, kommt in späteren Illustrationen zwar allenthalben zum Ausdruck, doch ist Uzume alles andere als ein Vamp oder eine femme fatale. Stattdessen wurde ihre Gestalt ironisiert und erhielt das Aussehen einer komischen, bisweilen auch dezidiert hässlichen, aber in jedem Fall rundlichen jungen Frau. Angeblich soll auch ihr Name auf diese Hässlichkeit hindeuten (wobei die Etymologie allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben ist): Aston (1896) übersetzt Uzume mit „terrible female“, Florenz (1919) mit „abschreckendes Weib“.2 Jedenfalls wurde Uzume in einer wenig attraktiven, aber komischen Gestalt schließlich sogar zu einer Glücksgöttin, wobei gerade ihr hässliches Aussehen dem Vertreiben von Unglück förderlich sein soll.
Muromachi-Zeit, 15./16. Jh. Museum Folkwang, Essen – ARTOTHEK, 2024 (mit freundlicher Genehmigung).
Werk von Shibata Zeshin (1807–1891). Hatena Fotolife, Etsuko and Joe Price Collection.
TokyoViews, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung).
Werk von Kawanabe Kyōsai. 1889. Wikimedia Commons.
Als volkstümlich komödiantische Glücksbringerin ist Uzume auch unter Namen wie Otafuku [Otafuku (jap.) お多福 komödiantische weibliche Glücksgottheit, wtl. „Großes Glück“; auch Oto-goze, Okame; andere Schreibungen 阿多福] oder Okame [Okame (jap.) おかめ/お亀 Volkstümliche Glücksgöttin, auch Otafuku; wird mit der mythologischen Göttin Ame no Uzume gleichgesetzt] bekannt ist. Jedes Kind in Japan kennt Otafuku als dicke, kleine Frau mit birnenförmigem Gesicht, einer hohen Stirn und kleinen lachenden Augen. Diese äußerlichen Merkmale lassen sich auf eine Figur des komödiantischen kyōgen [kyōgen (jap.) 狂言 komödiantischer Zwischenakt im Nō-Theater]-Theaters namens Oto-goze [Oto-goze (jap.) 乙御前 Nonne Oto; komödiantische weibliche Maske des kyōgenTheaters; Glücksgottheit] zurückführen. Sie gehört zur Kategorie der „hässlichen Frauen“ (shikome [shikome (jap.) 醜女 „hässliche Frau“; Figur des Nō-Theaters; Variante der Ama no Uzume; auch: Dämonin der Unterwelt (in der Izanami-Episode)]) und stellt einen bewussten dramaturgischen Kontrapunkt zur ätherischen Schönheit der weiblichen Nō-Masken dar.
Ob die Figur der Oto-goze von Anfang an mit Uzume identifiziert wurde, oder ob dies erst eine sekundäre Entwicklung darstellt, ist unklar. Jedenfalls ist die entsprechende Maske seit der Muromachi [Muromachi (jap.) 室町 Stadtteil in Kyōto; Sitz des Ashikaga Shōgunats 1336–1573 (= Muromachi-Zeit)]-Zeit bekannt und prägt nicht nur die populäre Otafuku, sondern auch die Darstellungen der mythologischen Uzume. In dieser Form trat Ame no Uzume einst sogar als einzige Frau im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin [Shichi Fukujin (jap.) 七福神 Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft]) auf, wurde Anfang der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit allerdings von Benzaiten [Benzaiten (jap.) 弁才天/弁財天 Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten] verdrängt.3
Wie man an den Abbildungen des 19. Jahrhunderts erkennt, haben manche Illustratoren die angebliche Hässlichkeit der Uzume/ Otafuku sehr wörtlich genommen, vielleicht auch, um die erotische Komponente der mythologischen Erzählung abzuschwächen. Im Allgemeinen hat sich aber ein humoristischer, durchaus nicht unattraktiver Erscheinungstyp der Uzume durchgesetzt, der beispielhaft in Hokusais Darstellung am Anfang dieser Seite wiedergegeben ist (s.o.).
Werk von Ekin (1812–76). Edo-Zeit. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Kosugi Hōan (1881–1964). Shōwa-Zeit, 1951. Chiyoda Days.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Kojiki 1, Antoni 2012, S. 39–40. Für die Nihon shoki Variante s. Aston 1972 I, S. 44–45; Florenz 1919, S. 155–56.
- ↑ Beide Übersetzer beziehen sich dabei auf eine Erklärung des Namens Uzume im Kogo shūi (807), das einen Zusammenhang mit ozoshi, „furchtbar“, herstellt. S. z.B. Florenz 1919, S. 421–22.
- ↑ Kita Sadakichi, „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Entstehung der Sieben Glücksgötter) 1935, nach Miyata 1998, S. 304–305
Internetquellen
- Ame-no-Uzume no Mikoto, Joseph Ziehr and Edward Beach (en.)
Artikel der Website Shimbutsudo (inaktiv, Zugang über Internet Archive [22.9.2016]).
Literatur
Bilder
- ^ Darstellung der Ame no Uzume.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1816. Internet Archive, Birmingham Young University. - ^ Ame no Uzume in der Kleidung einer Schreindienerin (miko), mit Schellen und Zickzack-Papier (gohei). Sie trägt die Züge der dicklichen und vergnügten Glücksgöttin Otafuku.
Werk von Taki Katei (1832–1901). Bakumatsu Zeit, 1859. Library of Congress. - ^ Die auf einem Zuber tanzende Ame no Uzume (hier: Miyabi no Kami) in einer an den klassischen Mythen orientierten Darstellung.
Meiji-Zeit. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 68 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Ame no Uzume mit entblößten Brüsten, hier unter dem Namen Okame.
Werk von Irie Chōhachi (1815–1889). Meiji Zeit, 19. Jh. Master plasterer Izu-no-Chohachi. - ^ Darstellung von Ame no Uzume und Sarutahiko.
Werk von Matsunaga Hanzan (1818–1882). Späte Edo-Zeit. Bildquelle: Ritsumeikan ARC. - ^ Begegnung von Ame no Uzume und Sarutahiko. Im Hintergrund das Urgötterpaar Izanagi und Izanami. Die für Kuniyoshi untypisch naive, fast plumpe Darstellung könnte dem Umstand geschuldet sein, dass hier für eine Ausstellung lebensechter Puppen geworben wird, die 1855–56 in Edo stattfand. Kuniyoshi scheint sich an das Erscheinungsbild der Götter in der Ausstellung gehalten zu haben.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Späte Edo-Zeit, 1856. The British Museum. - ^ Tanz einer Hofdame mit entblößtem Oberkörper und einem Stab vor einem sitzenden, betenden Mönch. Die Darstellung entstammt dem Kitano tenjin engi, einer der berühmtesten illustrierten Querbildrollen, welche die Entstehung des Kitano Tenman-gū Schreins in Kyoto schildert. Die Szene stellt folgende Episode der Schreinlegende dar: Eine Hofdame beschuldigt den Mönch Ninshun, ein „Herz für Frauen“ zu haben. Nachdem dieser am Kitano Schrein um Hilfe betet, wird sie von der Gottheit besessen und teilt im Zuge ihres ekstatischen Tanzes mit, dass sie den betreffenden Mönch zu Unrecht verleumdet hat.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Colbase. - ^ Im Vordergrund Tajikara, der die Aufgabe hat, einen Felsen vom Eingang der Höhle zu entfernen, damit die Sonnengottheit — hier durch Strahlen angedeutet — wieder herauskommen kann. Dahinter einige Musiker und Ame no Uzume bei ihrem Tanz, begleitet von Sarutahiko.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, um 1850. British Museum. - ^ Ame no Uzume (rechts) mit anderen Göttern, die Amaterasu aus der Höhle locken wollen. Die Figuren tragen die Züge von Kabuki-Schauspielern, sind also relativ nahe an einer tatsächlichen Aufführung der Szene. Teil eines Triptychons.
Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
- ^ Ame no Uzume, dargestellt von einem kagura-Tänzer.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Oto-goze, auch Okame oder Otafuku, eine komödiantische Figur des kyōgen-Theaters. Sie wird auch als Erscheinung der Ame no Uzume, der Ahnherrin des japanischen Theaters, angesehen.
Muromachi-Zeit, 15./16. Jh. Museum Folkwang, Essen – ARTOTHEK, 2024 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Illustration des volkstümlichen Brauches, die oni zum setsubun-Fest mit Bohnen aus dem Haus zu treiben um das Glück einzuladen. Das Glück ist hier in Form der Göttin Otafuku dargestellt.
Werk von Shibata Zeshin (1807–1891). Hatena Fotolife, Etsuko and Joe Price Collection. - ^ Die Glücksgöttin Okame, alias Ame no Uzume, als Maske, deren Berührung Glück bringt. Gemäß dem beigefügten Schild soll die Berührung des Mundes vor Katastrophen aller Art schützen. Streicheln der Stirne führt zu Intelligenz; Streicheln der rechten Wange führt zu Liebesglück, ...
TokyoViews, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Im Vordergrund Daikoku auf einem Ochsen, geführt von Otafuku (Ame no Uzume). Im Hintergrund Jurōjin, der sich mit seinem Reittier abmüht. Das Bild wurde laut Inschrift am zweiten Neujahrstag angefertigt. Die Glücksgötter waren und sind ein beliebtes Neujahrsmotiv. Auch die Kombination mit einem Ochsen als Reittier ist nicht ungewöhnlich. Interessant ist vor allem, dass als weibliche Begleiterin Daikokus nicht Benzaiten in Erscheinung tritt, sondern die komödiantische Otafuku.
Werk von Kawanabe Kyōsai. 1889. Wikimedia Commons. - ^ Parodistische Darstellung des erotischen Tanzes von Ame no Uzume.
Werk von Ekin (1812–76). Edo-Zeit. Bildquelle: Muian, über Internet Archive. - ^ Ame no Uzume als Teil einer Serie von Göttern aus dem Mythos der Felsenhöhle; als Neujahrskarte konzipiert. Siehe auch Sarutahiko.
Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ame no Uzume in einer modernen Interpretation. Amaterasu ist hier durch die Sonnenscheibe repräsentiert.
Werk von Kosugi Hōan (1881–1964). Shōwa-Zeit, 1951. Chiyoda Days.
Glossar
- Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 ^ mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
- aramitama 荒魂 ^ wtl. rauer (wilder) Geist; gewalttätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu nigimitama, milder Geist)
- Aston, William George (west.) ^ 1841–1911; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie; Übersetzer des Nihon shoki
- Benzaiten 弁才天/弁財天 ^ Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
- Chamberlain, Basil Hall (west.) ^ 1850–1935, brit. Pionier der Japanforschung
- chinkonsai 鎮魂祭 ^ Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister
- Florenz, Karl (west.) ^ 1865–1939; Pionier der deutschen Japanforschung
- Kitano tenjin engi 北野天神縁起 ^ Schreinchronik des Kitano Tenman-gū, in dem der Hofadelige Sugawara no Michizane (845–903) verehrt wird; besonders ab dem 13. Jahrhundert in illustrierten Querbildrollen (emaki) abgefasst
- nigimitama 和魂 ^ wtl. milder Geist; wohltätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu aramitama, rauer Geist)
- Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
- Okame おかめ/お亀 ^ Volkstümliche Glücksgöttin, auch Otafuku; wird mit der mythologischen Göttin Ame no Uzume gleichgesetzt
- Shichi Fukujin 七福神 ^ Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
- shikome 醜女 ^ „hässliche Frau“; Figur des Nō-Theaters; Variante der Ama no Uzume; auch: Dämonin der Unterwelt (in der Izanami-Episode)
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Yamata no Orochi 八岐大蛇 ^ Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt